Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 43. Band.1921
Seite: 14
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LUDWIG VON HERTERICH

und Format eine ganz meisterhafte Bezwingung
des riesigen Raumes. Hell, luftig, sommerlich,
das Herterich stets am Herzen liegende Problem
der Weiß-Malerei in besonders feiner Weise
variierend, ist ein Münchner Künstlerfest zum
Ausgangspunkt eines prächtigen Gemäldes geworden
. Die ähnlich gedachte, aus gleicher'Kunst-
gesinnung entsprungene Dekoration des Wasserburger
Rathaussaales kam leider nicht zustande,
dagegen kann man in Essen, Bremen und in
Schloß Stein im Erzgebirge Herterich als dekorativen
Maler des bemerkenswertesten (inneren) Formats
, als einen Monumentalisten, der die größten
Wände und Räume klein kriegt, kennenlernen.

DER REITER MIT DEM FALBEN

Die Zahl seiner Staffeleibilder ist zahlreich
. Im Thematischen berührt sich in diesem
Umkreis manches mit den Fresken, so etwa
das kürzlich entstandene, in seinem frieshaften
Format, aber auch in der kompositionellen
Gesamtheit auf das Dekorative hinhaltende
Temperagemälde der vier Lebensalter. Auch
hier ist um das stets leise vorklingende Weiß
das mannigfaltige Ensemble einer kraftvoll besetzten
Palette, auf der sich der Künstler so
gern seine zarten, warmen Töne mischt, gruppiert
. Einem in der Stimmung ganz echten
Herterich besitzt Dresden, den „Ulrich von
Hutten". Da hier nun schon einmal vom In-

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