Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 43. Band.1921
Seite: 60
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OTTO WIRSCHING

Ganz nach der Weise der alten Meister, denen
er auch sonst mit seiner Auffassung vom
Wesen und von allem Drum und Dran der
Kunst, und beinahe auch äußerlich, mit seinen
mönchisch scharf geschnittenen Zügen, glich,
hat er die Grundierungen selber hergestellt;
und im Jahre 1915 ist er dann noch dazu übergegangen
, seine Bilder mit Harzfarben zu übermalen
. Kenner werden wissen, daß alle diese
Dinge, so nebensächlich sie dem Laien auch
scheinen mögen, doch von größter Wichtigkeit
sind; spricht sich doch immer etwas Wesentliches
vom Charakter eines Malers in der Art

IN TEMPESTATE SECURITAS. HOLZSCHNITT

aus, wie er seine Bilder anzulegen und auszuführen
pflegt.

Die Kriegsjahre haben auch Wirsching eine
Weile seinem Malerberuf, mit dem er es heilig
ernst nahm, entfremdet. Im Jahre 1916 aber
finden wir ihn wieder vor der Staffelei; und
von diesem Zeitpunkt an entstehen in ziemlich
rascher Folge — was aber nicht hindert,
daß jede Arbeit auf das sorgfältigste durchdacht
und durchgearbeitet ist — fast alle jene
festlich-dekorativen, inhaltreichen Bilder, die für
uns heute in ihrer Gesamtheit den Begriff Wirsching
ausmachen. Da sind zunächst die oben

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