Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 43. Band.1921
Seite: 153
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EUGEN KIRCHNER

EIN MALER

anderen Künstler zu nennen, dem es je so restlos
gelungen wäre, die sonnige Farbigkeit derWelt mit
den Mitteln der bescheidenen Schwarzweißkunst
einzufangen und ihren leuchtenden Glanz in allen
Abstufungen derTönemit dem Bleistift zubannen.

Der wundervolle Blick auf das von mächtigen
Bäumen überschattete Kirchlein St. Andrä bei
Polling mit den es umgebenden, stufenweise ansteigenden
sonnigen Wiesenflächen, zwischen
denen sich helle Fußpfade zum fernen Waldessaum
hinziehen, überragt von den lichten Konturen
des Gebirges, wirkt lyrisch wie ein Gedicht
, wie ein Abgesang auf die stille Schönheit
des „blau-weißen Landes, verbrämt mit
dem Gold einer gnadenreichen Sonne". —

Ein Künstler, der das auszusprechen vermag
, was Tausende vor der weihevollen Stimmung
dieser einzigartigen Natur empfinden
ohne es andern verständlich festhalten und in
geprägte Form bannen zu können, wird stets
ein Gebender bleiben und sein Name kann —
so mißlich solch Prophezeien sein mag — nie
ganz vergessen werden. Ich wünsche mir nichts
Besseres, als ihm mit diesen armen und unzureichenden
Worten neue Freunde und Bewunderer
seiner heimatfrohen Kunst zu gewinnen,
die freilich am wirksamsten und eindringlichsten
für sich selber spricht. Max Lehrs

NEUE BÜCHER

Glaser, Curt. „Der Holzschnitt." Von seinen
Anfängen im 15. Jahrhundert bis zur Gegenwart.
Berlin, Bruno Cassirer.

Anläßlich einer Ausstellung des Berliner Kupferstich
-Kabinetts, die die Entwicklung des Holzschnittes
von den frühesten erhaltenen Beispielen
bis in die neueste Zeit in vorzüglichen Beispielen
vorführt, hat Curt Glaser einen kleinen Führer verfaßt
, der die Geschichte des Holzschnittes in großen
Zügen darstellt. Er beginnt mit einer kurzen technischen
Vorbemerkung, in der er die Herstellung
des Holzschnittes und Farbendruckes beschreibt.
Die Geschichte des Holzschnittes beginnt um das
Jahr 1400 mit hervorragenden Beispielen festen
Boden zu gewinnen, obgleich die Erfindung wahrscheinlich
auf viel frühere Zeit zurückgeht. Das
15. Jahrhundert bringt für Deutschland bereits eine
Blütezeit dieser Kunst, wobei besonders die interessanten
und überaus wertvollen Blockbücher hervortreten
und der große Albrecht Dürer das Jahrhundert
mit seinen klassischen Werken beschließt.
Das goldene Zeitalter des deutschen Holzschnittes
hat mit Holbeins Wirksamkeit sein Ende erreicht,
während die Produktion keineswegs an Umfang,
jedoch an Qualität abnimmt.

Der Beschreibung des deutschen Holzschnittes
folgt der niederländische, französische und italienische
. Das 19. Jahrhundert bringt sodann die
große Wandlung und Neubelebung, wobei Namen
wie Rethel und Menzel für die ältere Generation
an erster Stelle zu nennen sind. In Frankreich treten
Namen wie Dore und Daumier hervor. Die große
Wandlung bringt sodann die Neuzeit, die den Ori-

Dle Kunst für Alle XXXVI.

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