Freiburger historische Bestände - digital

EDUARD BICK

BÜSTE D. FREIHERRN VON DER HEYDT

weitern, lokal bedingte Kunst nicht zu vernachlässigen
und stets die Fühlung mit den lebendigen
Kräften der Gegenwart zu behalten. Heute
enthält die niederländische Abteilung etwa 25
zum Teil ganz ausgezeichnete Bilder (Hobbema,
Goyen, Ruisdael u. a.), das Kupferstichkabinett
wurde durch Schenkung von 226 Blättern gleich
zu Anfang auf eine gesunde Grundlage gebracht,
eine in der Hauptsache örtlich beschränkte
Münzsammlung und die außerordentlich kostbare
keramische Abteilung, die namentlich unter
dem sehr wertvollen Porzellan einige Unika
aufweist, geben dem Museum die von vielen
Kreisen als wünschenswert bezeichnete Ergänzung
und Ausdehnung. Daß in einer Stadt von
der Größe Elberfelds mit ihren Bildungsanstalten
und Kunstgewerbeschulen ein Antikensaal und
eine Musterschau heimischen Kunstgewerbes
nicht fehlen durften, versteht sich von selbst.

Es wurde schon betont, daß in Elberfeld nicht
etwa eine Art von Wandermuseum mit den zur
Oberflächlichkeit im Urteil und Genießen führenden
Wechselausstellungen angestrebt wurde,
sondern der feste Besitz von wirklich ausgezeichneten
Kunstwerken. Und so ist man entzückt
, wenn man die hellen, gut abgestimmten
Räume mit ihrem wohltuenden Wechsel von
großen und kleineren Ausmessungen betritt,
kein Magazin, keine Anhäufung von beliebig
zugefallenen oder erstandenen Bildern vorzufinden
, sondern eine fein abgewogene Sammlung
bester künstlerischer Leistungen, die den
Kampf um die Probleme der Kunst im 19. Jahrhundert
mit all seinen Etappen, Fortschritten
und Rückschlägen deutlich werden läßt: in
großer, nahezu ununterbrochener Linie überblickt
man die Entwicklung der deutschen
Landschaftsmalerei.

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