Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 43. Band.1921
Seite: 269
(PDF, 71 MB)
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H. A. BÜHLER

JÜNGLING

liegt in dieser Gewinnung irgendeiner Idealität
aus der Realität und ihren Zugaben das dem
Künstler Besondere und Eigenartige. Er regt
zum Nachschaffen, zum Weiterdichten an. Seine
Bilder machen den Geist des Beschauers lebendig.
Sie stimmen höher und erwirken das Erlebnis,
weil sie klar geprägte Symbole einer umfassenden
Anschauung und Empfindung sind.

So ist der Charakter des Weiblichen im
„Jungen Traum" nach der Seite des lebhaften,
stürmischen Gefühlslebens hin bei aller Zurückhaltung
ebensogut ausgedrückt, wie im „Bildnis
des jungen Mädchens" nach der spielerischen
und heimlich unheimlichen Seite hin. Hier ist
das Leben des Weibes als ein Versunkensein,

als Traumwissen dargestellt. Im Traum erlebt
das Weib die Stürme seines Fühlens, und das
Erleben wird ihm zum Traumgefühl. In diesem
Traumleben liegt ebenso etwas Urnatürliches,
Instinkthaftes, wie etwas Spielerisches. Hier
berührt ein Schauender das Urwesendes Weibes;
er wird ein Künder des empfindsamsten Gefühlslebens
des Weibes im Zeitalter der Emanzipation.

Aber auch im rein Malerischen sind diese
Werke wiederum durchaus im Charakter unserer
heutigen Farbenauffassung gestaltet; sie sind
in hellen, leuchtenden Farben gehalten, die zart
und harmonisch ineinanderschmelzen, trotzdem
sie ganz klar und bestimmt in der Formensprache
sind.

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