http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_43_1921/0325
R. ENGELS □ URZINKZEICHNUNG AUS „MATTHIESSEN, HIMMELKÜSTER"
(27. Hundertdruck, Hans v. Weber, Verlag, München)
ROBERT ENGELS ALS ZEICHNER
Wenn jemand, der nicht unmittelbar vom Fach
ist, sich in das zeichnerische Werk eines
Künstlers hineinzudenken versucht, wird er notwendig
von dem ausgehen und darauf wieder
hinauskommen, was an Gesetzlichkeiten für alle
Kunst, sei es Musik, Dichtung oder Malerei,
bindend ist. Voraussetzung dazu ist vielleicht
noch, daß er selbst in irgendwelcher Kunst
ein wenig heimisch ist, daß er selber ein Gärt-
chen hat, wenn er über die Hecke hin des
Nachbars Garten besieht. Nun blüht wirklich
nur eine Hecke zwischen Engels' und meinen
Feldern. Und in dieser Hecke ist sogar eine
kleine Pforte gelassen, damit die beiden Grundbesitzer
ohne Mühe einer des anderen Beete
betrachten können. Vielleicht ist diese Art der
Kunstkritik nun ein wenig absonderlich, doch
sie könnte wohl ersprießlicher sein, als rein
fachliche Erörterungen, die eben nur dem Fachmann
etwas geben können. Das Werk eines
Künstlers aber wendet sich gerade am wenigsten
an die Fachgenossen, sondern an die große
Gemeinschaft der Heiligen in Mit- und Nachwelt
. Nicht die Werte einer abgeschlossenen
ROBERT ENGELS URZINKZEICHNUNG AUS „MAT-
THIESSEN, HANS DER RÄUBER"
(13. Dreiangeldruck, Hans v. Weber, Verlag, München)
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