Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 43. Band.1921
Seite: 282
(PDF, 71 MB)
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ROBERT ENGELS

ZEICHNUNG

zenz des Ewigen. Ein Umriß, eine Bewegung
, ein Lichtreflex — alles Dinge, deren Inneres
Engels wie kaum ein anderer in ihrem
magischen Wesen zu bannen versteht — sind
ja als solche nichts. Sie bedeuten erst etwas
als Äußerungen eines in Dingen und Menschen
schlafenden oder klingenden Rhythmus. Und
dieser Rhythmus wieder ist nur sinnvoll als
mitschwingende Saite der Allbewegung, als
Atem Pans sozusagen.

Den Atem Pans spüre ich in jedem Blatt
von Engels. Weniger mythologisch ausgedrückt,
heißt das: die Zeichnungen dieses Künstlers
sind Zeugnisse seiner inneren Verwandtschaft
zum letzten Grunde und der Seele jeder Kunst:

sie sind musikalisch. Gerade zur Erklärung
dieses innersten Formcharakters des Künstlerischen
eignen sich wenige der heute Schaffenden
so gut wie Engels. Doch ich rede über
Kunstgesetze, statt über den Künstler? Es ist
immer ein Zeichen für vollendete Kunst, wenn
man an ihr über das Persönliche zum Metaphysischen
, über das Rationale zum Irrationalen
hinauszusehen gezwungen ist. Und dieses
Irrationale in aller Kunst ist ohne weiteres
als ihr musikalisches Element anzusprechen.
Bestimmte Tonschöpfungen des Musikers sind
ja nur die formale Gestaltung des künstlerischen
Grundgefühles nach einer Richtung hin.
Engels leitet es — wie seine Ahnen: Rembrandt,


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