Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 43. Band.1921
Seite: 289
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ALFRED KUBIN

DAS ENDE DES KRIEGES. AQUARELLIERTE ZEICHNUNG

DIE SCHWARZWEISS-AUSSTELLUNG IN DER AKADEMIE

DER KÜNSTE IN BERLIN

Dem Berliner Kunstleben fehlen seit langer
Zeit große repräsentative Ausstellungen,
wie sie früher durch Einladungen auf internationaler
Grundlage möglich waren. Ein Ersatz
könnte in den Ausstellungen geschaffen
werden, welche die Akademie der Künste in
Berlin veranstaltete. Ohne Zweifel hat sich
das Niveau unter der Präsidentenschaft Max
Liebermanns gehoben. Sie sollten aber mehr
sein. So wie das M. d. A. unter dem Namen
die Mitgliedschaft anzeigt und der höchste
Ehrentitel sein sollte, so sollten ihre Ausstellungen
ein wahres Forum bilden, sollten einen
großen repräsentativen Charakter tragen. Die
Schwarzweiß - Ausstellung in diesem Jahre
weist in ihrer Mannigfaltigkeit eine erfreuliche
Erfrischung auf und beweist aufs neue, daß
der lebendigste Trieb — oft besonders gerade
bei den Mittleren und Kleinen — auf diesem
Schaffen sich auslebt. Umfassend und führende
Werte weisend, denn nur darin könnte die
große repräsentative Note sich dokumentieren -
ist sie aber nicht geworden. Dazu fehlen eine
Reihe der besten Namen der Modernen, die
besonders ihre Art und Persönlichkeit in der
Graphik gefestigt haben.

In zwei großen Sälen rufen die Arbeiten
zweier Toten zum Gedenken: Max Klinger und
Adolf Hildebrand. Beide Darbietungen wollen
nicht den Anspruch einer großen Schau anstreben
. Für Klinger ist die Beschränkung zum
besonderen Vorteil geworden. Sie enthält fast
nur Zeichnungen und vornehmlich aus den
achtziger Jahren, seinem besten Schaffensjahrzehnt
. Nur aus dem damaligen Zustand furchtbarster
Verarmung für graphische Schönheiten
heraus können wir heute die Begeisterung verstehen
, die ihm damals als einem großen „Erneuerer
der graphischen Künste" dargebracht
wurde. Wir sehen heute, daß seine graphischen
Experimente Reproduktionstechniken waren,
wie sie das ganze ig. Jahrhundert interessierten
. Gerade der Blick auf die schönen Zeichnungen
dieser achtziger Jahre zeigt, daß die
graphische Erfindung „keinen Strich" änderte,
sondern handwerkmäßigst den Strich faksimilierte
. Und was hinzukam an Aquatinta, war
eher Bildvergröberung als graphische Bereicherung
. Überdies hat seine Technik nie eine Entwicklung
erfahren, das beste Zeichen, daß sie
reproduzierend und nicht original empfunden
wurde. Es sind hier Zeichnungen aus dieser

Die Kunst für AUe. XXXVI. August 19=1

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