Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 43. Band.1921
Seite: 298
(PDF, 71 MB)
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Varia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_43_1921/0348
ARTHUR KAMPF

KAMPF AUF DER BRÜCKE. RADIERUNG

sionismus. Seine sammetartige Schwellung in den
Farben darf als Geschmack aber nicht weiter
getrieben werden. Hiefür könnte ihm die etwas
rauhere Art Röhrichts bei ähnlicher Anlage vorbildlich
werden. - c

Indes alle diese Talente besitzen kein eigentlich
produktives Element. So grell und dekorativ
hohl sich die Phantasie Pechstein ausgeweitet hat,
einen Grundtrieb hat sie aber einmal besessen,
mag seine künstlerische Verantwortlichkeit auch
manchmal auf sehr schwachen Füßen stehen. Vielen
ist die Leichtigkeit dieses bedeutenden Talentes
zum Verhängnis geworden. Dekoration und vergnügliche
Illustration versuchten bei diesen mit
dem gravitätischen Mantel Expressionismus sich
zu dekorieren. Heuser — selbst der wahrlich nicht

erschütternde Partikel, wollen Bedeutsamkeit. Das
sanfte Biedermeiertalent Partikels mimt große
Leinwand mit Symbolen des Landlebens. Immer
ein tragischer Moment der Gernegroße, wenn sie
kolossal mit monumental verwechseln. Wollte
man die Lebensenergien dieser Freien Secession
zusammenfassen, wäre man geneigt, die Namen
Pechstein und Hofer gegenüberstellen. Es würde
aber bald klar, daß dieser Gegensatz nur einer des
äußerlichen Geschmacks ist. Die Talente beider
wohl gleich bemessen, teilen sie auch die Überredungskunst
, daß man ihrem großen Wollen traue;
verkünden sie auch beide mit lautester Geste ihre
Eigenart. Und als fundamentaler Gegensatz bleibt
übrig die modische Haltung, daß der eine bunt, der
ander Grau zum Vorzeichen seiner Palette wählt.

298


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_43_1921/0348