http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_43_1921/0391
THEODOR GEORGII
Gruppe mit der überlebensgroß, sibyllenhaft
erscheinenden Madonnengestalt, die auf einer
Treppe stehend, den göttlichen Leichnam ihres
Sohnes mit dem Knie stützt und unter den
Armen mit beiden Händen umfangen hält.
Unsere Bilder stellen noch keinen endgültigen Abschluß
, sondern den gegenwärtigen Zustand der
Gruppe mit der Aussicht auf vom Künstler
noch beabsichtigte letzte Steigerungen und Ausdrucksmöglichkeiten
dar. Diese Aufnahmen
verschiedener Stadien während der Arbeit,
versetzen uns in die glückliche Lage, einen
JÜNGLING (BRONZE)
sonst nur selten wahrnehmbaren Vorgang und
Einblick in die künstlerische Arbeit zu gewinnen.
In den Abbildungen auf S. 341 sieht man das
Werk gleichsam entstehen, so wie ich es selbst
mit eigenen Augen erlebte. Der Künstler begann
die Arbeit vor einem etwa 2 Meter 50 hohen
Block aus hartem Untersberger Marmor damit,
daß er mit ein paar orientierenden Linien den
Raum beider Gestalten im Block andeutete,
so zwar, daß ihre Ausmaße den Stein bis zum
äußersten Rande erfüllten. (Die ursprüngliche
Gestalt des Blockes ist auch noch im Aufbau
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