Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 43. Band.1921
Seite: 336
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THEODOR GEORGII

WASSERBOCK (BRONZE)

der Gruppe ersichtlich). Ihre aufstrebende
Tendenz tritt sowohl in der Gestalt der Madonna
, als auch in dem Körper Christi hervor
. Als stärkster Auftrieb erwies sich von
Anfang an, die von intuitiver Gewalt erfüllte
Dynamik des dramatischen Erlebnisses.
Am stärksten konzentriert in der Geste der
schmerzbewegten Mutter, die sich über das
in göttlicher Hoheit und Ruhe strahlende
Antlitz Christi beugt. Das Herausarbeiten
dieser gegensätzlichen Stimmungen und des erschütternden
dramatischen Ausdruckes erwies
sich als ein immer intensiveres Gestalten von
Licht- und Schattenwirkungen, durch welche
eben diese Stimmung poetischen Ausdruck
gewann.

Von solcher Glut und Intensität des schöpferischen
Gestaltens geben freilich Bilder nur
eine schwache Vorstellung, doch vermag man

sich daran immerhin in dieses künstlerische
Schaffen einzufühlen.

Es gibt wohl nur wenige Künstler, denen
ein gleich leidenschaftlich gestaltender Wille
innewohnt, so daß sie wie von einem inneren
Dämon getrieben diesen harten Weg der Steinbildhauerei
, dem viel leichter erfolgverheißenden
und bequemeren der Modellierkunst vorziehen.
Daß dies Georgii aus einer inneren Nötigung
heraus tut und sich ihm in dieser wahren künstlerischen
Ausdrucksweise auch so reiche innere
Ausdrucksmöglichkeiten erschließen, beweist
eben, daß sich in ihm bildnerisches Gestalten
mit persönlichem Erleben deckt. Nicht bloß
zufällig bevorzugt er dabei religiöse Motive.
Georgii schöpft damit aus einer persönlichen,
in ihm lebenden Gestaltenwelt, eine andere
Welt, als die, in der Hildebrand lebte. Hildebrand
fand seine Motive nicht selten in der

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