Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 44. Band.1921
Seite: 57
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aus unserer Abbildung
hervor, und man sieht,
wie klug Wilm war, auf
Ornamente zu verzichten
, die gerade hier wie
eine Zerstörung der
durch die mühevolle
Arbeit des Hämmerns
erreichten Schönheit gewirkt
hätten.

Daß Wilm aber bei
seinen Arbeiten ornamentalen
Reichtum
nicht verachtet, — wie
es denn überhaupt den
echten Künstler auszeichnet
, daß er das,
was er kann, unterläßt,
wenn er es für unangebracht
hält, und es
in reichstem Maße ausübt
, wenn es ihm richtig
erscheint —, beweisen
die beiden Halsgehänge
, das ovale ein
Medaillon zur Erinnerung
an einen Verstorbenen
mit einem Amethyst
in der Mitte (wie
fein und zurückhaltend
ist in der silbernen Umrahmung
das Herz angebracht), sowie das andere,
dessen Mitte ein hellgelber Saphir bildet, und
bei dem kleine blaue Saphire mit Brillanten um
Licht- und farbige Schönheit streiten.

Eine eigenartige Arbeit ist der Halsschmuck,
bei dem Granaten zu
verwenden waren, und
bei dem Wilm, um dem
Schmuckstück einen lebensvollen
Eindruck zu
verleihen, die einzelnen
Teile verschieden ge-

JOSEFWILM, BERLIN-FRIEDENAU El HÄNGER
IN PLATIN MIT FARBIGEN BRILLANTEN UND
□ SAPHIREN □

staltet hat. Es ist
gerade bei diesen
Schmuckarbeiten sehr
fesselnd zu beobachten,
daß die schmiedekünstlerische
Arbeit hinter
dem Edelstein an Wirkung
nicht zurücktritt.

Zu den gelungensten
künstlerischen Arbeiten
gehören die beiden Petschafte
, der eine mit
dem über ein Ährenbüschel
springenden
Pferd (dem Wappen des
Bestellers),allein seiner
Form wegen interessant
(das Pferd schwarz
patiniert, die Ähren
grüngold, der Petschaft
selbst aus blankem Messing
), und der andere
aus Silber mit einem
Malachitknopf. Die
Schwere der Form ist
hier wiederum durch ein
feines oberes Ornament
aufgehoben.

Wie selbst die kleinen
Arbeiten dem Kunsthandwerker
reiche Anregungen
geben, beweisen die abgebildeten
Ringe und die übrigen Schmuckstücke. Zu
erwähnen ist noch, daß die Materialien, deren
Behandlung nicht in das eigentliche Arbeitsgebiet
Wilms fällt, also Elfenbein, Holz usw.,

in der Unterrichtsanstalt
des Berliner Kunstgewerbemuseums
, zu deren
Lehrkräften Wilm
gehört, von ihm selbst
bearbeitet werden.

Ernst Collin

□ JOSEF WILM □
BERLIN-FRIEDENAU

OHRRINGE IN GOLD
MIT MONDSTEIN UND
El MARKASITEN El

Dekorative Kunst. XXIV. 3. Dezember 1920

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