http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_44_1921/0097
ARCH.BRUNO PAUL□ HAUS LEFFMANN IN KÖLN:TÜR V.D.HALLE Z.SPEISEZIMMER
Gitter zu den hellen Fensterrahmen und dem
Glanz des Lichtes, der das Ganze überstrahlt.
Aus dieser feinen malerischen Wertung zum
Grün der Landschaft wächst die straffe Bindung
der Masse heraus im scharfgezeichneten Linea-
ment des Aufrisses, in der wohlabgewogenen
Gliederung der Pfeiler, der Verteilung der Fenster,
in der Ausladung der Vorbauten zu reizvoll
geschlossener Gesamtwirkung. Überraschend
immer wieder, wie hier ein so oft behandeltes
Baumotiv zu neuen Wirkungsmöglichkeiten abgewandelt
werden konnte. Aus diesem rein
optischen Moment entfaltet sich im Durchschreiten
des Innern die Helldunkelmelodie aus
feinstem Widerspiel der Kräfte bis zu den lichtdurchfluteten
Fenstern der Südseite eindringlich
zum Erlebnis des lichten und des dunkeln
Fluidums. Das Innere des Hauses will als Einheit
erlebt werden. Der Mittelraum hellweiß
mit dem dunklen Flügel, als Auftakt, entfaltet
sich zu blassem Blau und lichtem Gelb. Die
hohen steilen Fenster kontrastieren das dunkle
Portal. Das dämmerige Dunkel der Bibliothek
weitet sich zum Lichte aus. Hohe Spiegel und
Kristall, auf den feingeschwungenen leichten
Möbeln, dem bunten Blumenwerk des Teppichs
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