Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 44. Band.1921
Seite: 102
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_44_1921/0126
NEUE
BÜCHER

Rosenberg,
Marc, Jamnitzer.
Alle erhaltenen

Goldschmiedearbeiten
. Verlorene
Werke, Handzeichnungen
. 86 Tafeln.
Gebunden M.500.—.
Frankfurt a.M. 1920,
Joseph Baer & Co.

Der Name Jamnitzer
hat in der
Goldschmiedekunst
eine Popularität,
die der des Benve-
nuto Cellini mindestens
ebenbürtig
ist; es ist noch
nicht lange her, daß
jedes bedeutendere
Werk der Goldschmiedekunst
mit
deutscher Provenienz
dem bedeu-
tendstenTräger des
Namens, Wenzel,
zugeschrieben wurde
. Heute ist man
skeptischer geworden
; denn Wenzel
Jamnitzer war
nicht nur ein hervorragender
Goldschmied
, sondern
auch ein „Unternehmer
" im damaligen
Sinne, der von
anderen Meistern
Werke aufkaufte
oder ihnen zur Ausführung
übertrug
und solche Arbeiten
dann mit seinem
Stempel versah
. Der damit eingerissenen
Unsicherheit
in der Aufstellung
des Werkes
Wenzels zu begegnen
, ist der
Zweck der vorliegenden
Publikation
, die auf großen
, technisch einwandfrei
ausgeführten
Tafeln die
gesamten gesicherten
Arbeiten nicht
nur Wenzels, sondern
auch der übrigen
als Goldschmiede
tätigen
Mitglieder der Familie
Jamnitzer
bringt. Das Interesse
an den prachtvollen
Schöpfungen
der Jamnitzer

L. POLLITZER

TUCHWESTE MIT APPLIKATION,
BORTEN UND PERLSTICKEREI □

L. POLLITZER

SEIDENE WESTE. HANDGEFÄRBTES
STEPPMUSTER □

wird durch Rosenbergs
Arbeit noch
gesteigert werden,
nachdem es bisher
schon kein geringes
war. Gehört Wenzel
(1508 - 1585)
doch einer Zeit des
Übergangs der Stile
im Kunstgewerbe
an. Noch lebt viel
spätgotischesEmp-
finden in seinen ersten
Arbeiten, wie
dem berühmten Tafelaufsatz
für den
Rat von Nürnberg,
wenn auch äußerlich
die Renaissanceformen
schon
ihren Einzug gehalten
haben. Allmählich
verschwinden
diese gotischen Reminiszenzen
,um einer
reinen Renaissancegesinnung
Raum zu geben.
Der neuerwachten
Freude an der
Natur entspringen
Werke wie dasGieß-
becken des Louvre
oder des Domschatzes
zu Ragusa
„mit alle Tier auf
Erden", die in den
Arbeiten italienischer
Bronzegießer
oder des Keramikers
Palissy in
Frankreich ihre Paralleler
scheinung
finden Die Vielseitigkeit
des Künstlers
, ebenfalls italienischen
Renaissance
- Erscheinungen
verwandt, äußert
sich in der Anfertigung
von mathematischen
Instrumenten
und in
der Beschäftigung
mit der Radiernadel
, der die bekannte
Maureske von
1546 entspringt, die
erste Verbindung
von Rollwerk und
Maureske zu einem
reinen Flächenmuster
.—Von den übrigen
Goldschmieden
der Familie, den
Albrecht, Hans,
Bartel, Abraham
und Christoph, die
ebenfalls mit Abbildungen
ihrer gesicherten
Arbeiten
vertreten sind, ist

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