http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_44_1921/0143
LATERNE. LACKIERT MIT PORZ ELL AN BLÜTEN
Aus den Werkstätten von
ist von den Annehmlichkeitsräumen des Landhauses
der nächstliegende und nützlichste. In
den warmen Sommermonaten dient sie meistens
als Hauptaufenthaltsort der Familie, sie ist das
Wohnzimmer des Sommers. Sie bildet sozusagen
den Übergang aus dem Hause in den
Garten, verbindet also den Innenraum mit der
freien Natur. Erst als zweiter Überschußraum
kommt dann das besondere Eßzimmer in Frage.
Es entlastet den Wohnraum von den Störungen,
die mit dem Decken und Abräumen des Tisches
verbunden sind, und es hält den Geruch der
Speisen vom Wohnzimmer ab. Das Eßzimmer
dient dann lediglich zum Essen und ist recht
BELEUCHTUNGSKÖRPER. HOLZ. VERGOLDET MIT
PORZELLANBLÜTEN
Rieh. L. F. Schulz, Berlin
eigentlich ein Sonderraum, dessen ganze Einrichtung
auf diesen Teilzweck und nur auf ihn
eingestellt ist. Als dritte Klasse der Überschußräume
ergibt sich schließlich ein Gastzimmer,
das aber meistens im Dachgeschoß ohne Umstände
untergebracht werden kann und so den
Rahmen des Hauses nicht vergrößert.
Ein so beschränktes Haus mag manchem,
der bisher in andern Vorstellungen lebte, zunächst
unerträglich klein erscheinen; er denkt
dabei vielleicht an jene kleinste „Villa" in den
Vorstädten, die bisher so häßlich, unpraktisch,
engbrüstig und bei aller anspruchsvollen Aufmachung
abstoßend gebaut wurde. Die Frage
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