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denen eine unter Verschluß der Hausfrau bleibt)
unterzubringen, die den Bedürfnissen des Hauses
vollauf genügen. Von der Einrichtung der
kleinen Küche gibt die Abbildung auf Seite 161
eine Vorstellung. Der Rauchfang über dem
Herd dient dazu, die sich beim Kochen der
Speisen entwickelnden Gerüche auf kürzestem
Wege abzuführen. Der Erkerausbau in der
Küche ist zu dem Zwecke angefügt, um von
der Küche aus die Eingangstür überblicken zu
können.
Der Bau ist ein eingeschossiger Ziegelbau
mit einem grauen Schieferdach und ist gekennzeichnet
durch ein im einspringenden Winkel
angebrachtes Türmchen. Um dem Hause ein
freundliches Aussehen zu verleihen, sind die
bündig an der Außenseite sitzenden Fenster
mit weißen Umrahmungen versehen. Am Turm
sind, als einziger Schmuck des Hauses, einige
Reliefs angebracht, die unmittelbar in dem
Ziegelstein eingehauen wurden.
Ganz besondere Sorgfalt wurde dem Garten
zugewendet, dessen Entwurf von Willi Lange
herrührt. Die Senkung des Bauplatzes hat zu
einer Terrassenbildung Veranlassung gegeben,
die mit Hilfe einer Ziegelfuttermauer herbeigeführt
ist. Vor der Mauer dehnt sich ein
Becken mit Wasserpflanzen aus. Die von der
Veranda des Hauses nach dem Gartenhäuschen
führende Pergola teilt den Garten in zwei
Teile, hinter der Pergola ist ein kleines holländisches
Gärtchen mit gepflasterten Gartenwegen
und einem Wandbrunnen angelegt. Das ganze
Grundstück ist mit einer Ziegelmauer umgeben,
wodurch dem Garten eine friedliche Ruhe verliehen
ist; nur nach der Straße hin gestattete
die Baupolizei nichts anderes als das leidige
durchsichtige Gitter.
Das Haus wurde in den Kriegsjahren 1916
bis 1918 gebaut. Es ist ein reiner Kriegsbau,
der unter den damals außerordentlich erschwerten
Umständen des Baustoff- und Arbeiter-
ARCH. H. MUTHESIUS
HAUS BREDOW IN DAHLEM
□ BADEZIMMER m
160
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