http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_44_1921/0289
GESTICKTES TÜLLDECKCHEN a ENTW.: RENI SCHASCHL; AUSF.: WIENER WERKSTÄTTE, WIEN
es bei der ungemein schwierigen Zeitlage
einstweilen nicht so sehr auf das voll gediehene
Produkt, sondern auf die Erhaltung
der kunsthand-
werklichenPro
duktion ankomme
, trägt
diese Einrichtung
von Anfang
an und bis
heute dasMerk-
mal des Hilfsaktes
und des
Überganges.
Dem entspricht
schon der Charakter
der gewählten
Materialien
. Die kostspieligen
, nur
schwer erreichbaren
und eingehende
Bearbeitung
erfordernden
treten
zurück gegen
die wohlfeilen,
bereit liesren-
■ gesticktes tülldeckchen u
den und leicht Führung: wiener
zu behandelnden. Und wie die Technik dieser
Dinge nur lose und flüchtig, so ist auch
ihr Zweck nicht allzu ernsthaft. Es gilt,
die Arbeit bei
Lust, den Einfall
bei Laune
zu erhalten. Bemaltes
Papier,
Holz und Glas,
besticktes Gewebe
und locker
geformte Keramik
, das gibt
den Ausschlag.
Es ist ein Übergang
. Man wird
ihn so nehmen
und gerecht bewerten
müssen
. Das heißt
auch die Aufgabe
prüfen, die
er erfüllen will:
die aufgezwungene
Wartezeit
nach Kräften
zu nützen,
entwurf: hilda jesser; aus- f1C Entwick-
werkstätte, wien hing lebendig
243
3X*
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_44_1921/0289