http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_45_1922/0121
ARNOLD BÖCKLIN
PUTTO AUF WOLKEN SITZEND
BÖCKLIN-HANDZEICHNUNGEN*)
Ein Ereignis! Endlich wurde uns der bisher
nur allzuverschlossene kostbare Schatz
Böcklinscher Zeichnungen erschlossen. Fast
möchte man zürnen, daß bis jetzt den allermeisten
versagt blieb, sich vom Werden der
großen Schöpfungen des unsterblichen deutschschweizerischen
Meisters eine anschauliche Vorstellung
zu verschaffen. Denn selbst vor dem
Kriege war es doch nur wenigen möglich, den
Kunstsammlungen in Darmstadt und Basel,
München, Berlin, Weimar, Zürich, oder gar
Privatsammlungen in Frankfurt, Partenkirchen
und Magdeburg so gründliche Besuche abzustatten
, um in würdiger Muße auch Böcklins
Skizzen, Einfälle, Entwürfe, Studien kennen
zu lernen und mit ihnen die schöpferischen
*) Arnold Böcklin, Handzeichnungen. 78 Tafeln in Großfolio
mit 107 Faksimilenachbildungen in ein- und mehrfarbigem
Lichtdruck und 36 Textseiten mit 47 Abbildungen in
Autotypie. Herausgegeben und mit einer Einleitung und einem
erläuternden Verzeichnis der Tafeln versehen von Professor
Heinrich Alfred Schmid. Ausgabe A: In Halbleinen gebunden
oder Mappe M. 900.—. Ausgabe B: Luxusausgabe in Saffianleder
gebunden M. 2000.—. München, F. Bruckmann A.-G.
Vorgänge dieses wahrhaft begnadeten großen
Malers zu belauschen.
Die nun vorliegende monumentale Ausgabe
hat Heinrich Alfred Schmid besorgt.
Wer Schmid, den Konservator der Öffentlichen
Kunstsammlung in Basel, kennt, weiß, daß er
nicht nur der best vertraute Freund und Kenner
Böcklins ist, er weiß, daß jede Veröffentlichung
dieser stillüberragenden Persönlichkeit
jede Gewähr bietet für sorgfältige Auswahl und
gründlichste, feinfühlige Belehrung. — Freilich
, Auswahl und Belehrung würden allein
wenig nützen, wenn nicht die Wiedergabe der
Originale annähernd diese selbst vortäuschen
würden. — Das Werk bringt 78 große Lichtdrucktafeln
, die die weitaus größte Zahl der
107 Zeichnungen in Originalgröße wiedergeben.
Die Lichtdrucke machen niemals den Eindruck,
durch die sonst üblichen Retuschen und Saucen
berührt worden zu sein. Sie machen der Anstalt
neue Ehre. Auch die 47 Netzätzungen,
die dem Textheft beigegeben, stehen auf der
91
12*
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_45_1922/0121