Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 45. Band.1922
Seite: 278
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HANS SUTTER KINDERSPIELPLATZ IN BONN (ZEICHNUNG)

Werk sprechenden Persönlichkeit, daß die deutsche
Malerei in Hans Sutter eines der schwersten
Kriegsopfer gebracht.

53 Gemälde, g6 Zeichnungen, 34 Lithographien
— das ist das Material; zeitlich umspannt
es acht Jahre: vom April 1908 stammt
der kleine Mädchenkopf, im Sommer igiö sind
die letzten Zeichnungen mit kriegerischen Motiven
aus Cuy entstanden.

An der Hand dieses Werkes, bereichert und
gestützt durch die Tagebuchaufzeichnungen,
baut man sich das Leben und den künstlerischen
Werdegang Hans Sutters auf. Geboren
ist er am 16. April 1887 in Mainz als Sohn
eines Künstlers, der besonders als Graphiker
einen weiten Ruf genießt. In seinem Tagebuch
ist Sutter den Ursprüngen seines Blutes nachgegangen
und hat auf Grund seines weit zurückreichenden
Stammbaumes ermittelt, daß er
zu drei Viertel fränkisches und zu einem Viertel
alemannisches Blut in den Adern rinnen hatte,
und hat daraus Rückschlüsse auf seine Wesensart
und seine Charakterbildung gezogen.
Solche Feststellungen waren ihm wichtig, fast
unerläßlich, denn wie mit seiner Kunst wollte
er auch mit seinem Menschen ins Reine kommen
. Die zeichnerischen Anfänge Hans Sutters
gehen bis in die früheste Kindheit zurück;
natürlich hatte daran die bildsame Atmosphäre
des Vaterhauses und seines künstlerischen Betriebes
ihren Anteil. Sutters Vater erzählt,
Hans Sutter habe im dritten Lebensjahre zu
zeichnen begonnen und in dieser Neigung sei
während der ganzen Entwicklung des Knaben
und Jünglings nie eine Pause eingetreten. Mit
14 Jahren begann er mit der Ölmalerei, ohne
daß ihm von seinem Vater oder von einem
Freund des Hauses eine Anleitung dazu gegeben
worden wäre. Auch in der Lithographie,
damals dem bevorzugten Arbeitsgebiet seines
Vaters, versuchte er sich schon in diesen jungen
Jahren.

Wilhelm Trübner, ein Freund der Familie
Sutter, sah, wenn er von Karlsruhe herüberkam
, oder in der Ferienzeit an der Bergstraße
oder im Odenwald, was da in der Stille heranreifte
und holte sich den jungen Freund, nachdem
dieser im Jahre 1905 die Schule verlassen
hatte, nach Karlsruhe an die Akademie. Die
vorbereitenden Studien bei Schmitt-Reutte und
bei Friedrich Fehr blieben für Sutter ohne
nachhaltige Wirkung. Als er aber in den Er-

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