Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 45. Band.1922
Seite: 302
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J. G. SOLANA

STRASSEN SZENE

düstere Art Solanas. Eine eigenartige Freudlosigkeit
, die sich in seinen anderen, namentlich
religiösen Darstellungen zu einer mystischen
Askese verdichtet, wo ein fast krankhaft
anmutender Drang zur Darstellung des Schaurigen
sich enthüllt. In anderen Werken malt
der Künstler die Verlassenheit der Armen, die
Traurigkeit ihrer Feste, wie ihre Hilflosigkeit
im Elend. Kein anderer Maler in Spanien hat
seit Goya ein solches Herz für das Elend der
Ärmsten besessen. Für ihn ist die Traurigkeit
des Proletariats an der Großstadtperipherie
weit mehr als ein erwünschtes Motiv, malerisch
zerlumpte Gestalten und malerisch reizvolle
Elendstilleben auf der Leinwand zu verewigen.

Es kann daher nicht verwundern, daß alle Bilder
des Künstlers von schwärzlichen Tönen
durchzogen sind.

Wie die Gemälde sind auch die Schriften
Solanas. Don Jose ist nämlich nicht nur Maler,
sondern greift ebensogern zur Feder. Seine
Bücher sind bisher einem größeren Publikum
auch in den spanisch sprechenden Ländern nur
wenig bekannt geworden. Sie verdienen es aber
in höchstem Maß, auch bei uns in Deutschland
gelesen zu werden. Denn es sind hier
Schilderungen jenes Spanien zu finden, das der
Spanier selbst nur selten und meist ungern beschreibt
und das der Durchschnittstourist noch
seltener aufsucht. Der Schreiber dieser Zeilen

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