http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_45_1922/0380
NÜRNBERGER MEISTER UM 1480 B ALTARSCHREIN MIT DER VERLOBUNG DER HL. KATHARINA
Stein sind zwischen die Bronzebildwerke verteilt
. Ein dunkel olivgrüner Wandanstrich gibt
diesen kleineren Seitenlichträumen im Gegensatz
zu den großen Oberlichtsälen einen intimen, fast
wohnlichen Charakter. Das Riemenschneider- Kabinett
(Abb. S. 312) zeigt den großen Würzburger
Meister zusammen mit Werken der schwäbischen
Schnitzerschule, aus der er hervorgewachsen
ist. Seine hl. Elisabeth ist trotz der vielfachen
neueren Ergänzungen ein Kunstwerk
von hohem Rang, dem als gleichwertige Schöpfung
die reizende kleine Gruppe der Anbetung
mit dem knienden König, ein vorzüglich erhaltenes
Stück, zur Seite steht. Gleichfalls den
besten Holzbildwerken des Museums zuzuzählen
ist die im selben Raum aufgestellte Lindenholz-
gruppe der Anna Selbdritt (Abb. S. 324), eines
unbekannten schwäbischen Meisters aus dem
Anfang des 16. Jahrhunderts. Dies von einem
bezaubernden Rhythmus durchflossene Kunstwerk
vertritt die Ulmer Schule, der es entstammt
, in den Sammlungen des Museums aufs
glücklichste. Eine selten schön erhaltene originale
Bemalung und Vergoldung zeigt die in
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