Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 47. Band.1923
Seite: 294
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_47_1923/0334
ALFRED KUBIN

bald da bald dorthin versetzt, Heiraten also
unter Angehörigen verschiedenster Volksstämme
sehr begünstigt.

Väterlicherseits kommt die Familie Kubin
von Nordböhmen. Seine Vorfahren waren fast
alle österreichische Beamte und Militärs. Sein
Vater war das achte Kind, dessen Vater war
das zwölfte Kind des Urgroßvaters. Dieser war
im Ausgang des achtzehnten Jahrhunderts Ober-
gubernator von einer Reihe Fürstlich Schwarzenbergscher
Domänen mit dem Sitze in Schwarz-
Kosteletz. Diese Stelle war fast eine unmittelbare
mit eigener Gerichtsbarkeit usw. Auch der
alte preußische Reitergeneral von Seidlitz soll
zu den Vorfahren Kubins zählen, nach den Erzählungen
des Vaters. Kubins Großvater mütterlicherseits
war k. k. Stabsarzt, der von einem

begüterten mährischen Bauerngeschlecht abstammt
. Eine Großtante des Künstlers war
Äbtissin. Auch von pathologischen Schwärmereien
irgendwelcher Vorfahren weiß Kubin einiges
. Wenn der Künstler auch glaubt, wohl ein
Fünftel slawisches Blut in sich zu haben, so
fühlt er sich durchaus nicht als Böhme, sondern
, da er vom dritten Jahre an in Salzburg
und Zell am See gelebt und dort bis zum fünfzehnten
Jahre blieb, sieht er die Salzburger
Alpen als seine eigentliche Heimat an.

Noch viele wertvolle Äußerungen über seine
Herkunft gibt uns ja Kubin in seinem Roman
„Die andere Seite" und in der Einleitung dazu.
Das alles wird wenigstens in vielen Fällen dem
so beliebten Hineingeheimnissen in das Werk
des Phantasten einen Riegel vorschieben. In

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