http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_50_1924/0052
ARCH. E. J. MARGOLD UND BILDHAUER
ANTHES-DARMSTADT □
Ausführung: Großherzogliche Majolika-Manufaktur, Karlsruhe
KAMIN
tungen trugen dem neuen Geiste Rechnung.
Der Neubau auf einem vom Großherzog hinter
dem Schloßgarten zur Verfügung gestellten
Platz diente den kaufmännischen und technischen
Versuchszwecken, während das alte,
zu klein gewordene Gebäude in einen Ausstellungsraum
umgewandelt wurde. In starkem
Maße hergestellt wurden jetzt baukeramische
Stücke, wie Fliesen, Gesimse, Brunnen, Heiz-
und Beleuchtungskörper, Plastiken und Plaketten
, Flachstücke, Reliefs und Freiplastiken
für Innenräume und Außenseiten. In den
Jahren vor dem Krieg erhielt die Majolika-
Manufaktur durch höchst erfolgreiche Darbietungen
auf Ausstellungen große Aufträge
für Berlin (Schwimmhalle des Admiralspalastes,
Kaufhäuser Wertheim), Köln (Kaufhaus Tietz),
Zürich (Nahrungsmittelhaus), Hamburg (Untergrundbahn
, Schulhäuser), Essen (Kaufhaus,
Wöchnerinnenheim), München (Polizeigebäude
), Kiel (Rathaus), Stuttgart (Markthalle)
und für Baden (Universität Freiburg, Schulen
und Privathäuser). Daneben kamen die
Schwimmbäder in großen Überseedampfern
(Imperator, Vaterland, Kap Trafalgar) zur
Ausführung. Diesem Einzug, sozusagen auf
dem Weltmarkt, entsprach auch eine Vergrößerung
des Künstlerkörpers, insofern die
auftraggebenden Architekten ihre Pläne und
Entwürfe vielfach von selbst gewählten Künstlern
ausführen ließen. Wir begegnen Persönlichkeiten
, die in der Plastik, wie im Bau-
und Kunstgewerbe, einen klangvollen Namen
haben. Von ihnen sei u. a. F. Behn, H. Binz,
F. A. Breuhaus, H. A. Bühler, J. Floßmann,
U. Janssen, R. Kuoehl, J. Martens, E. Pottner,
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