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des heutigen Rußlands verewigen laJTen. Am
meinten kommt der revolutionäre Fanatismus
in dem Riefenbildms von Gg. Annenkoff zur
Geltung: Auf einem Gewitterhimmel mit den
üblichen kubiftifchen Spiegelungen, auch zwei
^.eroplane kreifen hoch in der Luft, erhebt fich
drohend Trotzky; lein rechter Arm deutet mit
eiferner Gelle in die Ferne. Ein Selbftporträt
Kontchalorskys, der fich famt der luftigen
Gattin gemalt, wäre noch hervorzuheben. Den
Krieg mit feinen grauenhaften ErlebnifTen hat
Petroff-Wodkin dargefteilt; drei Soldaten find
es, die nach der Schlacht in der Dämmerimg
ruhend ihren gefallenen Kameraden als Ge-
fpenft wiederfehen. Anderfeits gibt es auch
Gefchmacklofigkeitcn, wie „Du bift tot, aber
das Proletariat lebt" von Proletkult. Zu der
jungen Gruppe „Maler des revolutionären Rußland
" gehören Jakovleff, Radimoff, Schuchmin
und Katzmann. Ferner hat lieh unter dem Namen
„Suprematismus" eine Gruppe gebildet,
welche die Natur gänzlich verleugnen möchte.
Im ganzen macht der Pavillon einen fehr entwicklungsfähigen
Eindruck. L. Broich
CH. COTTET
BRETONISCHE LA \ IXSCHAFT
XI^ . Internationale Kunftausftellung in Venedig
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