Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 51. Band.1925
Seite: 152
(PDF, 97 MB)
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Varia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_51_1925/0192
CARL BURCKHARDT

AMAZONE (MODELL)

CARL BURCKHARDT

1878—1923

Der in den letzten Tagen des Jahres 1923
verftorbene Basler Bildhauer Carl Burck-
hardt hat kaum das Alter von 4 6 Jahren erreicht.
Es war ihm aber gegeben, in einer Folge pla-
ftifeher Arbeiten langfam, aber mit unbeirrbarer
Sicherheit das herauszuarbeiten, was ihm als
Wefen echten Kmiftlertums vorgefchwebt hatte.
Carl Burckhardt gehört zu den Künftlern, die
dem |)lftftifchen Geftalten die ihm eigentümlichen
Mittel, feine elementare Sprache, zurückgegeben
haben. Was feine Kunft aber befonders
kennzeichnet, ift die Verbindung einer eigenartigen
und perf önlichen Ausdrucksweife mit gefetzmäßiger
Gebundenheit. Seine erften künft-
lerifchenVerfuche, zeichnen! che und graphifche
Arbeiten, die unter dem Eindruck der Radierungen
Max Klingers entftanden find, wirken wie
ein phantafie volles Vorfpiel zu feinem Lebenswerk
. Diefes beginnt erlt auf dem Boden Roms,

nachdem er lieh entfchlofieii hatte, Bildhauer zu
werden. Erft da nimmt er den Weg auf, den
er nicht mehr veiiafien sollte — und es wird
deutlich, daß er deswegen Bildhauer wurde, weil
lieh im bildhauerifchen Geftalten Sinn und Ziel
feines Lebensproblems am klarften und folge-
richtigften darzuftellen vermochte. Ein Menfch
von glühendem Temperament, überftromender
Phantafie und lebendigfter Beweglichkeit, mit
faft überempfindlichem Körper, wandte er lieh
der Ausdauer, langfames Arbeiten, technifche
Vorbereitungen fordernden Bildhauerei zu.
Er hat daneben immer wieder gemalt und gezeichne
l ; wenn aber die Proben feiner eigenartigen
malerif eben Auffaffung die Frage nahelegten
, ob er lieh nicht ganz der Malerei widmen
Polle, pflegte er mit leidenfehaftlicher Ent-
fchiedeiiheit zu erwidern, daß er fich als Bildhauer
fühle und ihn die plaftifchen Probleme

iö2


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_51_1925/0192