Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 51. Band.1925
Seite: 160
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der Plaftik traditionslofen Zeit notwendig, daß
der Künftler fich nicht nur auf feinen Inftinkt
verlaufe, fondern fich auch mit den Problemen
feines Schaffens überlegend und fich orientierend
beschäftige,-wenn er fich nicht einem individuellen
Einfiedlertum außerhalb der allgemeinen
Entwicklung ergeben wolle. Aus dieler
Einficht erklärt fich die Eindringlichkeit, mit der
er fich im Freundeskreis oder in der Öffentlichkeit
mit den Problemen und den Darftellungs-
mitteln der Kunft auseinanderzufetzen pflegte.
Nach außen iit feine 1920 erfchienene Schrift
über „Rodin und das plaltifche Problem" der
Niederfchlag cliefes angeregten Denkens und
Diskutierens geworden.

Das Wort „bilde Künftler, rede nicht" wollte
er in unterer künftlerifch unficheren und traditionsarmen
Zeit nicht gelten lafien. „Es fcheint,
daß es zum Suchen und Mühen vor der Staffelei

und vor dem Stein gehört, auch felbft fich den
Spruch zu der eigenen Arbeit zu machen", bekennt
er im Vorwort zu feiner Schrift über
Rodin.

Hei feinem klaren und lebendigen Intellekt war
es natürlich, daß ihn fein Tätigkeitsdrang über
den Kreis des eigentlichen künftlerifchen Produzierens
hinausf ührte. Er war im künftlerifchen
Leben feiner Vaterftadt eine markante Figur;
auch als er nach Ligornetto, dem füdlichften
Teil des Teffin, übergesiedelt war, griff er zuweilen
in die Diskuffion ein, für alles Lebendige
mid künftlerifch Reine fich mit zündender Be-
redfamkeit einfetzend.

In feinen Werkeii aber fpricht fich ein Künftler
aus, deflen Kraft und überftrömende Phantafie
gebändigt erfcheint durch den Willen zur Klarheit
und zur Größe, die er, der Reiche, fchließ-
lich im Einfachen fand. h. Kienzle

CARL BURCKHARDT HIRTIN (SANDSTEIN)

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