Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 51. Band.1925
Seite: 171
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SAVELY SORIN

MRS. GEORGE BROKOW

was von den Romantikern ab bis auf Peter
Altenberg aufgebaut worden ift, mit vielem
Gefchrei und fo manchem „Schrei", ift durch
den „letzten Schrei" einfach weggeblalen, weggefegt
worden. Diefe „frifche, fröhliche" Generation
hat ßch zu einer Geiltlofigkeit, einem
Egoismus, einer Vergnügungsfucht durchgerungen
, in einer Harmonie, wie fie feit der
Chriftenheit wohl nicht gekannt war. Trägt alle
Symptome der letzten Generation einer fter-
benden Epoche. Diefer nichts als irdifchen
Phyfiognomie der fo ganz mondänilierten modernen
Frau verleiht Sorin den idealen Ausdruck
. Dies feine tiefere Bedeutung. (Er tat
dies, ohne he, wie etwa der ftrotzende, gierige
van Dongen, zu demaskieren.) Sorin ift nämlich
durchaus kein Entlarver. Er übt nicht Kritik
an der modernen Gelellfchaft, er ift auch per-
fönlich weder mondän, noch will er es lein. Hat
auch nicht den Willen, Charaktere feiner Zeit
zu fixieren. Gute Schulung, gewiffenhaftes Handwerk
, Verliebtheit in die edle weibliche Schönheit
einerfeits und Mangel an Sinnlichkeit und
Empfindung ander fei ts haben feinen Stil und
feinen Ausdruck gebildet. So find aus den Sorin-
fchenNöten die SorinfchenTugenden entftanden

Pawel Barchar.

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