Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 52. Band.1925
Seite: 6
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_52_1925/0020
PROF. P. L. TROOST-MÜNCHEN STÜHLE AUS DEN ARBEITSRÄUMEN DES KAUFMÄNNISCHEN PERSONALS
Ausführung: Vereinigte Werkftätten für Kunft im Handwerk A. G., München

Kilometer Länge einnimmt, daß das Haupt-
arbeitsgebäudevomUntergefchoß bis zumDach-
firft 28 m bocli üt, fo bekommt man Achtung
vor dem ficheren künftlerifclien Takt, mit dem
dieler mächtige Gebäudekomplex in die umgebende
Landlchaft „hineinkomponiert" ift. Er
beherrfcht ße mit feiner ftrengen Horizontal-
Vertikalbetonung, ohne heb vorzudrängen, und
zugleich mildert er den angefchlagenen, klaren
Grundakkord durch leine aufgelöfte Bauweife,
die durch gärtnerifche Anlagen zugleich Ab-
wechflung und V erbindung fchaiTt. Und was heb
dem feiner empfindenden Auge fchon in diefem
erften Blick aufs Ganze kundtut, das beftätigt
ein Eingehen ins Einzelne immer klarer und
immer beftimmter: Wir heben hier vor Bauten,
deren Grundton ftrenge Sachlichkeit, ja Einfachheit
ift, die das Gediegenfte, Zweckclienlichfte
allerorten fucht und nicht eher ruht, bis fie es
in aller Reinheit und damit auch in wirklicher
Schönheit gefunden hat. Daß folchem Streben
nach Einfachheit zugleich Großzügigkeit und
Entlchlußkraft zu bedeutenden materiellen

Opfern gepaart fein kann, ja fein muß, wenn
Vorbildliches erreicht werden foll, werden wir
bei der Baugelchichte der Fabrik wiederholt
hören. Sie hat eine lolche und in ihr hegt vor
allem der erzieherifche Wert, den fie in der Tat
bietet, in ihr auch das Geheimnis ihrer zwingenden
Einheitlichkeit und Schönheit, die lieh
vom großen Baugedanken bis zum Drehftuhl
des Kontors erftreckt.

Aus kleinen Anfängen erwuchs auch dieles
heute weltbekannteUnternehmen. EinBlick auf
die Fabrik, wie fie ein etwa 50 Jahre altes Ölgemälde
uns erhalten hat, zeigt diefe befcheidenen
Anfänge. Welche Wandlungen, wenn wir dagegen
das Werk in leine]' heutigen Gefialt be-
tracbIen!

Im Jahre 1899 entfehied die Eröffnung der
Bahnlinie bis Oberlenningen über das weitere
Schickfal des W^erkes. Die fchon ins Auge gefaßte
Überfiedlung an den Rhein unterblieb;
ftatt ihrer mußten Erweiterungspläne ins Auge
gefaßt werden. Das war nun eine der fchweren
Khppen, an denen die meiften induftriellen

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