http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_52_1925/0030
PROF. P. L. TROOST SCHLAFZIMMER IM HAUSE HEINRICH SCHEUFELEN
Ausführung: Vereinigte Werkftätten für Kunft im Handwerk A.G., München
Angelehnt an die mächtige Fabrikwand, auf ftark
fallendem Gelände, aus schon vorhandenem, altem
Haufe umgebaut, ilt es dennoch unter Eitels
Händen zu einem reizvollen, perfönlich anmutenden
Bauwerk geworden. Behagen verbreitend
liegt es wohlig im Grünen da. Gefchickte
Terrafherung bietet in Haus und Garten Ab-
wechflung. Köftliche Durchblicke auf Kirche
und Umgebung gewährt die Pergola (Abb. S. 13),
die mit ihrem Eckgartenhäuschen zugleich eine
Deckung vor der fonft drückenden Fabrikwand
bietet. Ein luftiges Faunbüble (von Jofef Zeitler,
Stuttgart, Abb. S. 12) fteigert noch die verträumte
Gartenftimmung. Und nun hinein in
die vornehm-behaglichen Räume! Die Künftler,
die berufen waren, fie zu [chmücken, gehören
wahrlich nicht zur oben gefchilderten lauten Art!
Man fchaue daraufhin Bruno Pauls wahrhaft
köftliches Eßzimmer (Abb. geg. S. 1) an! Wie
Itimmt jeder Teil zum Ganzen, wie laden die
canevasgeftickten Seifei zum gefclligen Mahle!
Trefflich ftimmt die breitgelagerte fanftge-
fchwungene Anrichte zu den Größenverhält-
niflen des niederen wohnlichen Raumes. Dabei
das köftliche Holz des kaukalifchen Nußbaumes,
fchöne alte Bilder, erlefene Orientteppiche, —
und doch kein Vordrängen des einzelnen. Alles
ilt Wohlklang und Einheit.
Eine Ecke des danebenliegeiideii Gartenzimmers
(Abb. geg. S. 16) zeigt zweckmäßige, gefällige
Möbel von Trooft. Ihr matter Farben-
anitrich paßt ßch dem Wefen eines Garten
raumes trefflich an. Das Schlafzimmer (Abb.
S. 16, 18, 19), ebenfalls nach Troofts Entwurf,
ift in Birkenwurzelholz ausgeführt. Die Abbildungen
geben, wenn auch Färb- und Material
reize nicht fprechen können, doch die Form-
fchönheit der Möbel und die Stimmung des
holzgetäfelten Raumes gut wieder. Die \\ ände
find in Schleiflack mattgrün-weiß abgefetzt.
Auch im Wohnhaus Dr. Adolf Scheufeien
I \l)b. S. 21) haben wir einen erweiterten Umbau
von Eitel vor uns. Das nahezu ebene Gelände
forderte eine grundfätzlich andere Löfung wie
16
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_52_1925/0030