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ArtCH. E. HAIGER-MÜNCHEN
SCHLAFZIMMER
ZIMMER EINER STADTWOHNUNG VON ARCH. E. HAIGER
Die \ [ietswohnung verlangt vom Architekten
zuweilen Kompromifle, und es fleht wohl
feit, daß nur lehr leiten eine folche Wohnung
die günftige Folie für gute Möbel bietet.
Vielleicht aber zwingt lie den Innenarchitekten,
mehr Wert auf einheitliche Gefamtftimmung
des Raums zu legen und durch ein Zusammen-
fpiel von Form und Farbe eine Note in uns erklingen
zu lallen, wie dies etwa beim Anblick
einer fchönen Landfchaft gefchieht, deren Wert
weniger iu der dekorativen Wirkung, als im
metaphyßichen Stimmungsgehalte liegt.
\\ ir haben uns heute beim Innenraum von der
Icluunmrigen Trinkftimmung der Achtzigerjahre
des vorigen Jahrhunderts entfernt und
legen Wert auf die \\ iderfpiegelung der Jahres
- und Tageszeiten im Raum, wobei wir die
lichte Klarheit eines Trübner und Monct cr-
ftreben. Es muß uns zur Sclbf'herl'tänd lichkeit
werden, daß die Details gute Formen aufweifen
und nur feiten wird prunkvolles Material eine
entfeheidende Rolle ipielen.
Die abgebildeten Räume find Verfuche nach
diefer Riehlung hin und ihre Färb enf lim umng
ift etwa die folgende:
DieWände des Mulikzimmers find creme getönt,
ebenfo der Battütbehang der Fenfter. Der Au-
büfion-Teppich weift hauptfächlich braune und
terrakottafarbene Töne auf. Das vergoldete
Holz der Möbel ftimmt zu dem matten Kobaltblau
der Uberzüge in Taftfeide.
Das Speifezimmer ift ganz auf ein lichtes Grün
geftimmt. Möbel und Wände find im gleichen
Ton gehalten, Stühle und Sefiel mit einem rola
und grau geftreiften Rips überzogen. Aus dem
gleichen Material beliehen die Vorhänge.
Das efeugrün tapezierte Schlafzimmer istmitna-
turfarbener Matte belegt. Für das Bett wurde ein
weißgrundig geblümter Cretonne verwendet. Die
Untervorhänge find im Grün derW^ände gehalten
und die Obervorhänge find aus weißem Battift.
Das Wolm-Schlafzimmer ift nußbaum getäfelt,
die Bettnifche mit fmaragdgrünem Damaft be-
fpannt, die Vorhänge beliehen aus dem gleichen
Material. Die Möbel lind mit lila Samt
überzogen. e. H.
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