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SCHREIBUNTERLAGE. TÜRKISCH-PERSISCHE LACKMALEREI
17. JAHRHUNDERT
Avis Sarre, Islamifche Bucheinbände (Scarabaeus-Verlag, Berlin)
doch wird die Grundfläche nicht mehr wie
früher (Abb. S. 44) mit Wolkenbändern oder
Ranken verziert, fondern glatt gelaflen. Schon
das 16. Jahrhundert kennt folche Bände (Abb.
S. 50) von ausgezeichneter Ausführung. In einfacherer
Arbeit hat diefer Typus dann neben
dem billigen türkilchen Pappband durch die
ganze islamifche Welt leine Verbreitung gefunden
. Er ift in unteren Bibliotheken in unzähligen
Exemplaren verbreitet und entbehrt,
wenn er forgfältig gearbeitet ift, mit feiner reichen
Goldornamentik auf rotem, braunem oder
f eltener grünem Leder, keineswegs des Reizes
(Abb. S. 48). Das Sarrefche Werk führt von
allen dielen Typen bemerkenswerte Stücke in
ausgezeichneten farbigen Tafeln vor, die vom
VerfafTer erläutert und nach Zeit und Ort
ihres Entftehens benimmt werden. Dem Er-
forfcher wie dem Liebhaber des orientalilchen
Bandes ift damit wertvollftes Material *) er-
fchlolTen worden. e. Gratzl
*) Auch die fchönften Bände der Münchner Staatsbibliothek
find in guten Reproduktionen veröffentlicht: Gratzl,
Islamifche Bucheinbände d. i4. bis 19. Jahrh. Leipzig, 1924,
Hierfemann.
Dekorative Kunst. XXVIII. 2. November 1924
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