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ARCH. ARTUR UND JOSEF BERGER-WIEN ZIERGLÄSER AUS FADEN- UND MILCHGLAS
Ausführung: Bimini G. m. b. H., Wien
„BIMINI
Klingt nicht fchon der Name hell und hoch
wie das Glas, aus dem die Fläfchchen,
Schalen, Vafen, Leuchter und Fabeltiere gebla
Cen wurden? Diese zarten und phantaitifchen
Gebilde aus zerbrechlichem Stoff scheinen faft
zur Einrichtung von Euftfchlöfferii zu gehören.
Sie Cehen in ihrer unwahrfcheinlichen Subtililät
wie Elfenfpiel in der Dämmerung aus, in
deren ftillen Einfamkeit die Phantafie unaufgefordert
feltfame Blumen treibt. Welche abfon-
derlicnen Bilder und Erinnerungen sind es, die
alle Realitäl verdrängt haben, um die Phantafie
der Brüder Berger in folcher unzeitgemäßen
Weife tätig fein zu lallen? Reft oder Reaktion,
das heitere Ergebnis ist in unseren mageren
Tagen erwünfeht, wir find dankbar für diefen
Gruß von jenfeits des W eltgetümmels. Aber
die zerbrechlichen Dinge und ergötzlichen Gau
keleien dürfen nicht in die \\ irklichkeit gc-
mifcht werden. Sie gehören faml und fonders
nicht zum Gebrauch, fondern in die Vitrine,
zu den anderen kleinen Kofi barkeil en, die den
harten Zugriff des Tages nicht vertragen. In
die Väschen aus Glas paßt auch nur eine Blume
aus Glas, denn die \ italitäl der natürlichen,
lebensftarken Blume würde das zarte und ftarre
Gefäß zu sprengen scheinen.
W^as die Formen der Flaschen, Sclialen und
Gläfer betrifft, Jb find lie im letzten Grunde
nichts anderes als die venezianischen Gläfer der
Blütezeit, gefehen durch ein Temperament von
heule. Sie entwickeln fich lediglich aus der
Glasblafe, diefer erften Arbeit des Glasbläfers,
einfach und ungezwungen, wie fie frei aus der
Hand gefchaffen werden. Aber man erkennt
den Formwillen einer fpielerifchen, faft allzu
eleganten Phantafie, die in den gewundenen,
angefetzten Henkeln noch ein übriges tut.
Feminin graziös, wie es diefes Subtile Material
verlangt, weiten fich die dünngeblafenen Bildungen
aus und febießen wieder zu Schwungvoll
langgezogenen Kelchen auf. Trotz mancher
bizarren Silhouette bleibt das Ganze Schlicht
und anfpruchslos, weil nirgends des Befonderen
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