http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_52_1925/0088
ARCH. F. HÖGER
DAS CHlLEIIAl S IN II UHU KG. TKKPPEM] \l S
KERAMIK VON BILDH. R. KUÖHL-HAMBURG
teil ungezählte kleine Schneekuppen glitzern.
Dabei lieht man an der Spitze von den 2800
Fenftern des Haufes nur 10 Stück, alle anderen
find durch die Pfeiler verdeckt, was natürlich
auch viel zur geheimnisvollen Stimmung beiträgt
. Endlich ift die Einheit des Materials von
großer Bedeutung für die Gefamlwirkimg. Mit
wenig Ausnahmen ift alles, auch die Plaftik,
aus Klinkermaterial. Der gesamte bildnerifche
Schmuck in Keramik und Beton flammt von
der Hand des Bildhauers Richard Kuöhl und
fügt lieh wunderbar in den Sinn und Fluß der
Architektonik ein.
Nicht weniger impofant als das Außere ift das
Innere des Chilehauses. Es hat eine Nutzfläche
von 36000 Quadratmetern. Jedes von den 11 Ge-
Ichoflen ift einräumig, d.h. es find zunächft keine
Zwilchenwände vorhanden. Jeder Mieter miete!
nach Quadratmetern, kann lieh lerne Fläche nach
Belieben ein teilen und ausftatten, und der Architekt
hat außer dem Auftrag des eigentlichen
Bauherrn, des bekannten Großkapitaliften Slo
mann, bereits 250 Sonderaufträge von Mietern
zur Ausgeftaltung des Inneren. Das Gebäude ift
ein reines Bureauhaus und bietet 3000—1500
Menschen Raum; zirka 30 Wohnungen find nur
proviforifch auf loJahre eingebaut. Die Fenfter
achfen find fo bemeffen, daß auch bei dem Ausbau
einer einzelnen Achle noch ein brauchbares
Zimmer entlieht, Treppen. Lifts, Pater-nofter,
Toiletten, Zentralheizung ufw. verfiehenfich von
l'elbft. Dazu kommt noch ein eigener Aufzug für
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