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BRUNO PAUL-BERLIN
GERSON-RÄUME
V ORPLATZLEUCHTER
nen, was andere konnten, fondern ausdrücken
lernen, was nur ihm zu eigen war. Das war die
crfte wefentliche „Reform" der Schulen. Zu
einem weiteren, wichtigen Schritt führte die Erkenntnis
, daß Zeichnen und Modellieren nicht
genüge, fondern daß man die Dinge in greifbarer
Geftalt entftehcn raffen müfle. So wurden den
ScliulennachörtlicheiißediirfnilTenWerkftätten
angegliedert, aber für eine eigentliche Produktion
waren he nicht beftimmt, Konkurrenz
follten lie dem felbftändigen Kunftliandwerk
nicht machen, nur ihm und der Induftrie die
brauchbaren Hilfskräfte zuführen.
Das gelang den Schulen nur zum kleinen Teil.
Die vom Willen nach eigener formaler Geftal-
tung geleitete Bewegung ging rafcher vorwärts,
als die Praxis folgen konnte — und wollte, die
ihrerfeits vom kaufenden Publikum, dessen gc-
fchmackliche BeeinflulTung im fall umgekehrten
Verhältnis zur aufgewendeten Mühe blieb, abhängig
war. Die Schüler galten als unbrauchbar,
weil fie die Forderungen des Publikums und
Dekorative Kunst. XXVIII. ^. Januar 1935
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