http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_52_1925/0250
gend. Das Ganze, mit vorgelagertem Arkadenhof
in das alte Neugebäude (ein Jagdschloß Kaiser
Ferdinands aus der Spät-Renaissance) hineingebaut
, erinnert an maurische Bauten, ist reich an
malerischen Durchblicken und wirkt überaus groß
und würdevoll. Eine gültige Tat, die, anregend
und fördernd, Bestand haben wird.
Nun wird Holzmeister reichlich zu den neuen
Siedlungsbauten der Gemeinde Wien herangezogen
. Auch hier entfaltet er seinen Sinn für
großzügige Anordnung und liebevolle Ausgestaltung
im kleinen. Eine (projektierte) Kirche in der
Krottenbachstraße, an einen der letzten Hügel des
Wiener Waldes angelehnt, bringt vollends einen
erwünschten neuen Klang: die ernste, schlichte
Tiroler Weise, in die so reiche Symphonie der
Wiener Architektur.
Daß ein frischer, jugendfroher Zug durch alle Arbeiten
Holzmeisters hindurchgehe, ist zu wenig
gesagt. Er ist die Jugend selber, die kräftig sich
aufreckende neue Zeit. Die ganze Stadt ist verjüngt
durch einen solchen Mann. Warme, ehrliche
Begeisterung schlägt ihm allseits entgegen.
Er kann in dem stolzen Gefühl weiterschaffen,
von der herzlichen Anteilnahme einer großen
Stadt getragen zu sein. Dr. Franz Ottmann
I
STAATL. PORZELLAN-MANUFAKTUR MOSKAU
SCHALE
20S
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