Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 52. Band.1925
Seite: 212
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FRANZ ANTON BUSTELLI

LÄUFER MIT KONSORTEN

lerische Auffassung trägt. Nirgendwo wieder ist
der Dekor der Figuren so bewußt darauf angelegt
, den Rhythmus der lebendigen Linie zu
unterstützen, die großzügige Modellierung zur
Geltung zu bringen, scharfe Kontraste zu verschleiern
, pikante Gegensätze hervorzuheben.
Die klassische Ruhe in der lebhaften Bewegung,
die Bustellis Geschöpfe charakterisiert, wird
nicht zuletzt durch die Logik der Farbenwahl
und des Dekors festgehalten und betont. Und
auch bei den Figuren, denen die Farbe fehlt,
wird sie in gewissem Sinne ersetzt durch den
milden Glanz der Glasur und die vornehme
Neutralität» der Massenfarbe. Besonderes Raffinement
aber zeigen diejenigen Stücke, bei denen
nur ein Teil bemalt ist, anderes weiß gelassen
wird; die fabelhafte Staffierung der meisten
Nymphenburger Stücke dieser Zeit ist eben
auch eine Kunstleistung für sich, die jedenfalls
auch nicht ohne die allerpersönlichste Initiative
des Modellmeisters denkbar wäre.
Die Motive für die figürliche Plastik eines Bu-
stelli ebenso wie seiner Zeitgenossen in anderen
Manufakturen im allgemeinen werden mit Vorliebe
aus dem gesellschaftlichen Leben seiner
Umgebung und von der Schaubühne genommen
. Andere wiederum aus den Ideen vom Sagenkreis
des klassischen Altertums und aus der

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