http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_52_1925/0257
FRANZ ANTON BUSTELLI
DAME UND SOLDAT
in der Rokokoperiode modisch gewordenen
„Italienischen Komödie".
Charakteristisch für die feine Empfindung des
Künstlers ist seine Gepflogenheit, niemals eine
Einzelfigur zu schaffen, sondern in der Regel
immer zwei Personen, die als Gegenspieler zusammengehören
: ein gemeinsames Erlebnis oder
ein verbindender Gedanke hält sie zusammen.
Ausdruck und Bewegungsmotive werden erst
verständlich, wenn man beide Gegenstücke wieder
konfrontieren oder die ganze Serie wieder
zusammenstellen kann.
Der leichteren Übersichtlichkeit wegen sollen die
sowohl durch erhaltene Ausformungen als auch
durch archivalische Nachrichten festgestellten
Modelle nach dem Charakter der Darstellungen
in einzelne Serien aufgeteilt werden. Wir unterscheiden
daher: 1. Gesellschaftsfiguren, 2. Berufsfiguren
, 3. Figuren aus der italienischen Komödie
, 4. Chinesen, 5. Figuren kirchlichen Charakters
, 6. Putten als ovidische Götter, y. Büsten,
8. Gruppen, 9. Tiere.
Da sind zunächst die sogenannten Gesellschaftsfiguren
, Kavaliere mit ihren Damen, oft auch
in modischen Verkleidungen als Schäfer und
Schäferinnen, ein verliebtes Paar im Menuett-
schritt,im schwebenden Rhythmus dahinschrei-
tend, eine Sängerin, von einem Lautenspieler
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