Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 52. Band.1925
Seite: 233
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DEUTSCHE LANDER

A KT! E N C E.SE.L L-S<S,bl A F 7

H. JESS-BERLIN

Ausführung : „Bauhandwerk", G. m. b. H., Berlin

MESSINGSCHILD IM VESTIBÜL

BAU DER DEUTSCHEN LÄNDERBANK A.-G., BERLIN
Architekten PAUL MEBES und PAUL EMMERICH

Mitarbeiter: JOHANNES HAHNE. Bauleitung: R.-B. a.D. J. KRÜGER

Eine besonders ehrende, aber auch verantwortungsvolle
Aufgabe erwuchs den Baumeistern
des Neubaues der Länderbank an der
Ecke des Pariser Platzes und der Straße Unter
den Linden in Berlin: Denn es handelt sich bei
diesem Bau um einen der schönsten und denkwürdigsten
Punkte im Berliner Stadtbild, um
den historischen Platz vor dem Brandenburger
Tor und um die Nachbarschaft zahlreicher
monumentaler Gebäude. An dieser weithin
sichtbaren Stelle, an dieser von einer zweihundertjährigen
geschlossenen Baukultur geschaffenen
Umgebung unter den schwierigen Bedingungen
der Jetztzeit ein den gigantisch gewachsenen
modernen Geschäftsbedürfnissen genügendes
Riesengebäude aufzurichten, ohne
doch aus dem historisch gewordenen Gesamtbilde
herauszufallen: das war gewiß kein leichtes
Problem! Nur wenige Architekten waren
zu dieser Losung besser vorbereitet als Mebes
und Emmerich, die seit langem und mit unter
den ersten Baukünstlern das eingehende Studium
der heimischen Bautradition zu ihrem
Arbeitsfelde gemacht und doch auf der anderen
Seite in der Gestaltung zeitgemäßer Bauaufgaben
eine reiche praktische Erfahrung erworben
haben, um nur aus der Fülle derartiger
Schöpfungen das Nordsternhaus und die Neubauten
auf dem Kupferwerke von Hirsch in
Eberswalde anzuführen. So entstand denn der
mächtige Baukörper der Länderbank als ein
\usdruck unserer Epoche, ein Bau, bestimmt
zur Aufnahme zahlreicher Büros, Geschäftsund
Kassenräume mit vielen Hunderten von
Angestellten, und zugleich doch organisch sich
einfügend in das Platz- und Straßenbild.
Die Länderbank bildet die linke Ecke des Platzes
und des Eingangs der Linden, d. h. links vom
Brandenburger Tor aus gesehen. Gegenüber
erhebt sich das Hotel Adlon, das kurz vor dem
Kriege erbaut wurde. An der Stelle dieser
beiden den Lindeneingang flankierenden Gebäude
standen früher zwei einander ähnelnde
Paläste, nach der Art der Florentiner gequa-
derte Stadtpaläste der Renaissance von Schinkel
und seiner Schule errichtet. Der rechte, nach
Schinkels eigener Zeichnung, war das berühmte
Palais Redern. Der linke, wo jetzt die Länder-
bank, war unter Benutzung Schinkelscher Ideen
etwas später erbaut. Diese beiden Gebäude bildeten
ein vollkommenes Gleichgewicht zu dem
Brandenburger Tor und zugleich einen idealen
Zugang zu den Linden.

Durch den Bau des Hotel Adlon mit seinem
hohen, abgeschrägten Dach war dieses Gleichgewicht
aufgehoben worden. Mebes und Emmerich
haben es nun mit dem Bau der Länderbank
wiederhergestellt, und zwar besser noch
als es im früheren ig. Jahrhundert gewesen ist.
Sie haben nicht nur der Dachlinie ihres Baues
die gleichen Höhen und Umrisse mit denen des
Hotels Adlon gegeben, sondern durch das starke,
in Rundbögen ausgeschnittene Gurtgesims über
dem I. Stock, sowie durch das eine Galerie tragende
Kranzgesims über dem III. Stock haben
sie auch dem Baukörper die gleichen bestim-

Dekorative Kunst. XXVIII, 10. — Juli 1925

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