Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 52. Band.1925
Seite: 268
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LUDWIG KUNSTMANN VÖLLEREI

Zudem erinnert die klare Begrenzung durch
wandige Ebenen an architektonische Gebilde.
Kunstmanns Arbeiten sind architektonisch —
und zugleich durchweg Architekturplastik.
Das verleiht seiner Arbeit eine besonders starke
lebendige ^Virklichkeit, weil sie nicht ihr Dasein
in Kunstsalons und Ausstellungen fristet,
sondern mitten in unserem Leben steht. Seine
Kunst begibt sich bewußt ihrer Freiheit — der
Freiheit, die die Künstler ad absurdum führt.
Sie nimmt vielmehr die Gegebenheiten willig
auf, ja sucht sie als ihre Aufgaben, weil sie
darin ihre besondere Fruchtbarkeit fühlt.
So dienen Kunstmanns Arbeiten immer dem
Bau: Sie nehmen ihn nicht als Hintergrund für
sich selbst, sondern wollen eine Funktion im

LUDWIG KUNSTMANN FAULHEIT

Bauorganismus erfüllen. So, daß der Bau ohne
sie nicht leben kann und sie selbst von ihm
nicht fortgenommen werden können, nirgends
wo andershin verpflanzt, weil ihr Hingehörigsein
an eine bestimmte Stelle, ihr Eingefügtsein ihr
eigentliches Leben ist.

Wenige knappe Worte zu einzelnen Arbeiten.
Die Skulpturen am Ballinhaus stehen durch den
hellen Tuffstein im Gegensatz zu den rulligen
Backsteinflächen. Sie sind der klaren konischen
Art des Baukörpers ähnlich und beleben die
starre, tote Masse, indem sie sich als Mittler
zwischen Bau und Mensch hinstellen. Sie geben
diesem Bau, der beziehungslos zum Menschen
ist, den Maßstab.

Das Nebenportal am Haus des Deutschnatio-

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