Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 52. Band.1925
Seite: 290
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RUTH SCH AUMAJNN-MÜNCHEN MADONNA
In Messingblech getrieben von E. Ehrenböck-München

vorhergehenden Räumen eine Anzahl feingegliederter
, rotlackierter Vitrinen dar, die unter
der Leitung Wolfgang vonWersins mit Gläsern,
keramischen Arbeiten und kleineren Metallarbeiten
gefüllt worden sind (Abb. S. 283). Viele
dieser Gläser - - die Arbeiten von Wersin und
Else Wenz-Vietor treten hier besonders hervor
— können sich neben den Glanzstücken älterer
Zeiten sehen lassen.

Das hochwertige geblasene Glas wird vor dem
gegossenen oder gepreßten Glas der Industrie
immer den Vorrang behaupten; werden die
Verbraucher zu dem Verständnis solcher Werte

erzogen, so wird ihm auch ein Abnehmerkreis
sicher sein. Als Aussteller sind in diesem Saale
die Deutschen Werkstätten A.-G., verschiedene
bayerische Glashütten, die staatliche Fachschule
in Zwiesel und die Porzellanmanufaktur in
Nymphenburg hauptsächlich vertreten; für letztere
dienen 3 bunte Porzellangruppen nach Modellen
von Josef Wackerle ebenso wie die im
vorhergehenden Saal gezeigten Terrakottareliefs
als Beweise hohen technischen Könnens (Abb.
geg. S. 28 1, 286, 287). Strohmosaiken von Marsmann
& Hägerlassen eine alte, neubelebte Technik
zu ganz modernen ^Virkungen kommen,
und feine Spitzenarbeiten von Else Jaskolla steigern
den Eindruck.

Die Möbelkunst wird in dem folgenden Saal 3,
in dem Eduard PfeilFer die Anordnung leitete,
durch einige wenige, aber sehr gewichtige Arbeiten
dieses Künstlers repräsentiert, die mit
reichen Intarsien geschmückt sind, ferner durch
Arbeiten von Ad. Niemeyer und P. E. Troost;
ausführende Firmen sind: Pössenbacher-Werk-
statt, Vereinigte W erkstätten A.-G. und Deutsche
WerkstättenA.-G., München. Ausstellungstechnisch
ist dieser Raum ganz besonders wirksam
, dank der sehr geschickten Aufstellung der
einzelnen Möbelstücke vor den hellen Wänden
( Abb. S. 28g). Lassen die Möbel dieses Raumes
vorwiegend erkennen, wie alte Kultur werte
vom Geist unserer Zeit aufgenommen werden,
so bietet der nächste Raum, Saal 4, eine Anzahl
von Möbeln neuer Form, nach Entwürfen von
Josef Hillerbrand, Karl Berlsch, Alfred Stampfer
(Abb. S. 284). In schönen Stoffen zeigt sich die
Anregung und Bereicherung, die das neuzeitliche
Kunstgewerbe durch die malerische Entwicklung
des Expressionismus erfahren hat.
In den Vitrinen dieses Saales findet der Besucher
eine bunte Menge der anregendsten kunsthandwerklichen
Kleinarbeiten. Aus dem hellen
Saal Josef Hillerbrands tritt man in den ernsten
Ausstellungsraum für kirchliche Kunst, dessen
Anordnung Richard Bern dl geleitet hat. Hier
dominiert die mächtige Gottvatergruppe in
Holz von Josef Wackerle (Abb. S. 291); bunte
Glasfenster erhellen den Raum. Eine in Messingblech
getriebene „Madonna mit Kind" von
Ruth Schaumann, ausgeführt von Eugen Ehren-
böck (Abb. S. 290), mag als schönes Beispiel
dafür genannt werden, wie fruchtbar verständnisvolles
Zusammenarbeiten von entwerfendem
Künstler und ausführendem Meister zu sein
vermag: glaubt man doch zu sehen, wie die

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