http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_52_1925/0355
HAUS PHÖBEN IM OSTHAVELLAND
ERBAUT VON ARCHITEKT PROFESSOR WILHELM BÜNING IN BERLIN
Während der letzten Jahre haben sich in
erfreulicher Weise in der näheren und
weiteren Umgebung von Berlin Land- und Gutshäuser
gemehrt, die die Grundsätze einer sachgemäßen
ländlichen Architektur mus terhaft verwirklichen
. Die nicht nur in der Anlage und
der äußeren Erscheinung der Gebäude, sondern
auch in der Gestaltung der umgebenden Wirt-
schaftsanlagen und Pflanzungen, ja in der Kultivierung
der ganzen Umgegend aus den Bedingnissen
der Landschaft heraus zu deren Verschönerung
beitragen. Eine der beachtenswertesten
Schöpfungen in dieser Beziehung ist das
von dem Berliner Architekten Professor Wilhelm
Büning für den Holländer Herrn Visser
geschaffene Haus Phöben im Osthavelland.
Haus Phöben liegt am linken Ufer der Havel,
eine Stunde entfernt von dem Obststädtchen
Werder, dicht hinter dem altmärkischen Dorfe
Phöben. Das Schiff fährt an dem Hause Phöben
vorbei, kurz bevor es das am jenseitigen Ufer
der Havel gelegene Gut Paretz erreicht, das
wegen seiner von Gilly am Ende des 18. Jahrhunderts
erbauten vorbildlichen ländlichen Gebäude
in letzter Zeit ein Zielpunkt der Freunde
der Baukunst geworden ist. Diese Gegend bietet
eines der schönsten Landschaftsbilder des Havellandes
. Der Fluß ist hier seeartig verbreitert,
und die von Obstgärten, Wiesen und Feldern
durchschnittene Niederung am Rande von sanften
Höhen begleitet.
Die malerischen, von Einschnitten und Buchten
Dekorative Kunst. XXVIII, n. — September 1925
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