http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_53_1926/0058
M \ Ii TIN LAUTERBURG
DER LABORANT
im vergangenen Jahrzehnt von unseren Führenden
hätte lernen können, war wohl einem
Land, das keinen Krieg gekannt hat, nicht gemäß
. So gibt es ebensowenig einen schweizerischen
Expressionismus wie es dort einen
Impressionismus gab. Moillet und A. Bailly
haben sich nur der technischen Seile des
Problems bemächtigt; Pellegrini, auf den die
Schweiz mit Recht große Stücke hält, ist zwar
ein Sucher der großen Form, aber durchaus
kein Expressionist; die ganze Basler, Berner
Malerei, die Lüscher, Surbeck, Donze malen
meist dunkelfarbig schlicht und gleichsam unberührt
von den neueren Strömungen der
Kunst.
Doch schon bereitet sich auch die jüngste malerische
Prägung, wie sie eben jetzt in Mannheim
unter dem Titel der „neuen Sachlichkeit" in
ersten Zusammenhängen gezeigt wurde, auf
breitem Boden und mit ausgezeichneten Namen
auch in der Schweiz vor. P. Th. Roberts sensible
und großzügige Bilder verdeutlichen diese,
überraschend, am stärksten; ob ihre verführerische
Schönheit mehr ist als romantischer Eklektizismus
, muß die Zukunft sagen. Neue emailglatte
Technik zeigen ein paar gute Bilder I. L.
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