http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_53_1926/0059
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Gamperts und Stöcklins; auch Lauterburg und
Rüegg nähern sich diesem Zusammenhang,
während Haber, weniger prägnant als persönlich
, nur wie sie alle, der Natur sich hingibt,
die — zum wievielten Mal! — der neue Leitstern
einer Kunst geworden ist. —
Fast alle Maler namentlich der deutschen Schweiz
schaffen bisweilen Wandbilder, zu denen das
auch in der Kunstpolitik demokratische Land
mehr Gelegenheiten öffnet als irgend ein anderes.
Es mag mit der Abwendung vom Geiste Hodlers,
mit der Vorherrschaft des Staffeleibildes französischer
Art zusammenhängen, daß der Erfolg
ein sehr geteilter bleibt. Viele verwechseln
Wanddekoration, wie sie ja auch jeder Buri
bietet, mit dem eindeutigen Begriff des ^Vand-
bildes, oder leimen sich an alte Vorbilder allzu-
deutlichan. Die Loggienbilder Amiets verfehlen
durch diffuse Farbengebung den Charakter,
Pellegrini trifft das Rechte eher in Teilstudien
als in dem großen Bild „Die neue Zeit". Gute
Wandgestaltungen hat die Züricher Universität
geschaffen: gewiß darf man auch in Heinrich
Altherr Hoffnungen setzen; und doch wissen
wir wohl, daß nur eine Allgemeinheit und Gemeinsamkeit
den wahren Stil des Wandbildes
schaffen kann.
Vieles macht die Malerei, der bewegliche Spiegel
modern-beweglichen Daseins, von sich
reden, indessen die Plastik in engerem Aufgabenkreis
unangefochtener und stetiger sich
entwickelt. Die Ausstellung zeigt aus sachlichen
und technischen Gründen fast nur das
heulige Schaffen der Schweizer Bildhauerei.
IIaller,derlängst über die Schweiz hinausragende,
bei uns überall bekannte, dominiert schon zahlenmäßig
. Nicht geringer an Bedeutung scheint.
Carl Burckhardt, der leider verstorbene Baseler
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