Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 53. Band.1926
Seite: 99
(PDF, 102 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_53_1926/0133
der Stoff, um sich an ihm der Vielgestaltigkeit
und Regsamkeit seines Innern bewußt zu werden
. Nichts Außeres beengt ihn an dem überlegenen
Spiel mit der Wirklichkeit, wie sie viele
seiner Arbeiten offenbaren. Sicher will der
Künstler keine Abstraktion der Lebensvorgänge
gewinnen, sondern das Dasein in all seinen
Widersprüchen soll in der Phantasie und in
Gedanken nachgelebt werden. Hier waltet das
Bestreben, das Erfühlte und Erlebte in lebensvoller
Niederschrift festzuhalten und all diese
Schöpfungen offenbaren trotz gemeinsamer
Züge, die sie aufweisen, eine ganz eigenwillige
Künstlerindividualität. Für diesen Künstler bedeutet
Beschauung irgend eines Modells nur
Befruchtung und erzeugt gleichsam in seinem

Innern die Erscheinung noch einmal auf dem
Boden und unter den eigentümlichen Kategorien
seines Künstlertums. In diesen Arbeiten
zeigt sich ein Mensch, der gewohnt ist, seine
Erlebnisse zu prüfen und ihres Sinns habhaft
zu werden. Er bereichert sein eigenes Erleben
durch jeden Versuch, es in einer künstlerischen
Schöpfung abzuspiegeln. Eine Einheit des
Lebensgefühls entquillt all diesen Mannigfaltigkeiten
, sobald sie der Formgebung des Künstlers
unterstehen. Seine Seele ist hinter jedem
einzelnen Gebilde zu erkennen. Farben und
Linien ordnen sich nicht nach der Schablone.
Sie kommen dem Künstler so gut wie seine
seelischen Eigenschaften von innen heraus.
Reinhold Nägeles Arbeiten durchzieht ein un-

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