http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_53_1926/0151
Phäeton stürzt vom Sonnenwagen. Römisch
GEMMEN UND KAMEEN DES ALTERTUMS UND DER NEUZEIT
Die Steinschneidekunst hat nur eine einzige
Heimat, auf die sich alle einzelnen Vertreter
dieser Kunstgattung mehr oder minder deutlich
zurückführen lassen — Babylonien. Die
ältesten walzenförmigen Siegel der Babylonier,
die nach ihren Inschriften bis an den Beginn des
vierten vorchristlichen Jahrtausends zurückgehen
, sind mit der Hand in kräftigen, teilweise
derb wirkenden Strichen geschnitten. An der
Ausführung der durch mühsames, strichweises
Wegarbeilen entstandenen Rundformen ist die
Handarbeit des Siegelschneiders zum Unterschied
von der später verwende ten Bohrmaschine
deutlich zu erkennen. Als Material wurde der
Haematit (Blutstein) bevorzugt, daneben wird
in ältesten Zeiten nicht selten auch Marmor,
Lapislazuli, verschiedenfarbige Jaspisarten, Porphyr
, Serpentin, in seltenen Fällen auch Bergkristall
verwendet. Die von der altbabylonischcn
Glyptik behandelten Stoffe sind fast ausschließlich
religiöse Szenen, Bilder der Götter und Heldensage
. Der immer siegende Gott oder Heros
bekämpft mit Leichtigkeit wilde Tiere, Löwen,
Stiere mit Menschenkopf und dergleichen aus
Tier und Menschen kombinierte Gestalten.
Häufig sind religiöse Zeremonien dargestellt:
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Odysseus und die Sirenen
Römisch
Satyr unter Baum. Klassizistisch
Hebe tränkt den Adler
Klassizistisch
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