Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 53. Band.1926
Seite: 125
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in die Heimat unterbrochen, zerfällt in drei
gesonderte Abschnitte mit unterschiedlichen
künstlerischen Einstellungen und Erfolgen.
Schon am vorletzten Weihnachtsabend auf der
Düsseldorfer Kunstschule war der Wunsch nach
Hause ausgesprochen worden, nach Paris gehen
zu dürfen. Ein richtiger Instinkt wies also schon
dem Siebzehnjährigen den rechten Weg, den
schwere Bedenken der Eltern jedoch versperrten.
In München erklang die Mahnung, sich zu der
Schar der abtrünnigen Akademieschüler zu gesellen
, die nach Paris zogen, aber der Unentschlossene
nahm den Umweg über Antwerpen.
Am Ziel seiner Wünsche endlich angelangt
(Juni 1851), überwältigt von den im Louvre geschauten
Kunstwerken, konnte er sich wiederum
nicht entscheiden, welchem Lehrer er folgen
solle, Courbet, Uelacroix, oder Couture. Der
„Hafis" war vollendet, bevor Feuerbach im
November 1852 in das Atelier des letzteren eintrat
. Ein ausschlaggebender Grund für diesen
entscheidenden Schritt ist schwer zu finden.
Feuerbachs mühsam zurückgehaltene Leidenschaft
, von Courbet aufs heftigste erregt, glaubte
wohl einer strengen Schuldisziplin zu bedürfen,
um sich nicht ins Ungemessene zu steigern, gehorchte
den Mahnungen der Mutter und zog
den gefeierten maitre-peintre den beiden größeren
Malern vor, die keinen eigentlichen Unterricht
erteilten.

Thomas Couture hatte durch sein Kolossalgemälde
„DieRömer derVerfallzeit" i84y einen
ungeheuren Erfolg davongetragen und eine Malschule
begründet, die von Franzosen und Ausländern
, besonders Deutschen, überfüllt war. Wie
bald darauf in München Karl von Piloty, fesselte
Couture durch die Macht seiner temperamentvollen
Persönlichkeit mehr als durch die Güte
seiner Korrektur, die durch ein schönes Gegen-
seiligkeitsverhältnis der begabten Schüler glücklich
ergänzt wurde. Mit Feuerbach befanden
sich Knaus und Viktor Müller in Coutures Atelier
. Der Meister war eben mit dem großen Auftrag
beschäftigt, die Fresken der Marienkapelle
von St. Eustache auszuführen. Bei dieser Tätigkeit
scheint er seine Schule nach Kräften heran-


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