http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_53_1926/0176
FRITZ HEUBNER
dosierung so geschickt ausbalanciert, daß sich
die Vorstellung nicht einstellen kann, es sei hier
irgend etwas rasch hinskizziert, es handle sich
um geniale Kritzeleien der Feder. Was Heubner
darstellt, ist Freiraum oder begibt sich im Freiraum
. Es sind Landschaften, die er zeigt: hinter
der Tatsächlichkeit, in der sie erscheinen, reckt
sich die Symbolik auf, indessen ist sie nirgends
gezwungen, aufdringlich, sondern naturgegeben.
Menschen sind zu erblicken, klein, mehr beiläufig
, wenn man sie an der nachdrücklicher
gestalteten Natur mißt, gleichwohl aber nicht
FRITZ HEUBNER
/
APRIL UND MAI
nur als Staffage. Bei dem Blatt „Februar" treten
sie als Masken mehr in den Vordergrund, sonst
erscheinen sie im engsten Sinn an die Natur
gebunden als Fischer, Holzfäller, Winzer, Wanderer
oder auf Barken im See, als Reiter in der
Schwemme. Solchermaßen kam manch neues
Moment in das alte Thema, und Heubners
aparter Strich, seine besondere Art der Komposition
taten das ihrige, das Werkchen, das er
mit seinen Monatsbildern schuf, als eine besondere
graphische Delikatesse erscheinen zu
lassen. w.
OKTOBER UND DEZEMBER
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