http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_53_1926/0181
F. G. WALDMÜLLER SONNTAGMOE GEN
Neue Pinakothek, München. Neuerwerbung
Gemälde des achtzehnten Jahrhunderts vergleichen
läßt, ist über sie ausgegossen, dazu
kommt die Meisterschaft Kobells, einen hohen,
klaren Himmel, eine reine Atmosphäre, wie sie
für die oberbayerische Hochebene kennzeichnend
ist, zu malen. Diese Vorzüge sind auch
den beiden Bildern eigen, die in die Pinakothek
kamen. Ich sah sie früher auf einer Ausstellung
von Bildern aus Leipziger Privatbesitz, aber sie
gehören schon aus stofflichen Gründen nach
München, denn es sind landschaftliche Motive
aus dem Isartal (das alte Schlößchen bei Harlaching
und eine Pferdeschwemme bei Föhring),
die hier zu zarten landschaftlichen Gemälden
von gedämpfter, stiller Farbigkeit gestaltet
wurden.
In gewissem Sinne schwingt in Adolf Liers
Kunst weiter, was Kobell angebahnt. Das gemeinsame
Moment ist die Intimität der Landschaftsanschauung
und die Zartheit des Naturgefühls
. Liers „Landschaft bei Starnberg", bisher
nur Leihgabe, konnte jetzt definitiv in den
Besitzstand der Pinakothek eingekörpert werden
. Ein Historienbild der Münchner Schule,
Wilhelm von Lindenschmits „Marburger Religionsgespräch
", bedeutet eine wirkliche Bereicherung
der Sammlung und vor allem den Versuch
einer „Rettung" eines heute nicht eben
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