http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_53_1926/0182
EDUARD VON GEBHARDT BILDNIS SEINES VATERS
Neue Pinakothek, München. Neuerwerbung
hoch eingewerteten Stoffgebietes der Malerei.
Feuerbachs „Boccia spielende Kinder" und die
sehr breit und wirkungsvoll hingesetzte „Szene
aus Dantes Inferno", die Begegnung des Dichters
mit Francesca und Paolo darstellend, sind
begrüßenswert als Beginn, unsern nicht eben
überwältigenden Besitzstand an Werken Feuerbachs
zu ergänzen, des Meisters, der in München
keineswegs hinreichend vertreten wäre, wenn
wir nicht die Schack-Galerie hätten, die, was
Schwind, Feuerbach und Böcklin anlangt, der
Neuen Pinakothek immer noch weitüberlegen ist.
Insofern begrüßeich auch den Erwerb des kleinen
Böcklin-Bildes „Faun und Amsel", das neben
den offiziellen Böcklin des „Spiels der ^ eilen"
auch einmal den „intimen" setzt, den humorvollen
Poeten, der gerade bei Bildern solcher
Art sein bestes malerisches Können entfaltete.
Hier kam, in Zusammenhang mit dem vorherrschenden
Grün, ein überaus fröhliches koloristisches
Ensemble zustande, das die Stimmung,
ausderherausdasBildchenentstand,auffängt und
an den Betrachter weiterleitet. Franz-Drebers
erster Entwurf zur „Sappho", die in der Ausführung
in der Schackgalerie hängt, lenkt gleichfalls
den Blickhinüberzu dieser schönsten Sammlung
, die ein deutscher Privatmann im zweiten
Drittel des neunzehnten Jahrhunderts aus eigener
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