Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 53. Band.1926
Seite: 148
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GEORG MÜLLER WEIßLICHE FIGUR

Secessionsgalerie, München

in der Skizze eines Silen(i9io) nach. Nicht die
malerische Behandlung der weichen Oberfläche,
noch ihr Helldunkelspiel oder das genrehafte
Motiv sind die Stärke des frischen Stückes, sondern
die wohlverteilten Massen, der Wechsel des
Geschlossenen und Offenen in der Gruppe. Deutlicher
spricht sich die kommende Absicht in der
Eva (1915) aus, die hier bloß den weiblichen Typ
bezeichnet. Die Oberfläche wird jetzt gänzlich
vernachlässigt, die Formbildung durchaus auf das
Massige und seine Rundung eingestellt. Dazwischen
steht als Übergangswerk die 8 Meter hohe
Gruppe des Münchner Westfriedhofes (1912).
Hierin spiegelt sich die Schule von E. Kurz, die
im Sinne Hildebrands klare Reliefenlwicklung
und ruhige Geschlossenheit erstrebte. Reiner
und stärker als die Bewältigung dieser künstlerischen
Anschauungsweise wirkt die dekorative
Haltung des Ganzen. Bezeichnend für Müllers
Art gerieten die beiden Eckfiguren, die sich mehr
der runden Plastik nähern, besser als der insBreite
sich entfaltende Christus. Auch spricht deren


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